Jorge Lorenzo (1.): «Der neue Belag hilft uns enorm»
Jorge Lorenzo auf Phillip Island
Weltmeister Jorge Lorenzo will die Titelentscheidung hinauszögern und offen halten, den ersten Schritt dazu machte er mit der Bestzeit am ersten Trainingstag. Er liess den schliesslich gestürzten Marc Márquez am Freitag um 0,294 Sekunden hinter sich.
«Ja, wir stehen deutlich besser da als in Sepang vor einer Woche», lautete die Bilanz des Yamaha-Piloten. «Aber vergiss nicht, auf den Plätzen 2 und 3 stehen zwei Honda. Die Honda benehmen sich also auf dieser Piste nicht so übel. Valentino und Crutchlow waren nicht schlecht, sie sind auf den Plätzen 5 und 6. Trotzdem, es ist die Wahrheit, dass wir hier konkurrenzfähiger aussehen als in Aragón und Sepang. Und das ist das einzige, was zählt. Den Rest können wir nicht beeinflussen.»
Er meint: Wenn Márquez keinen schweren Fehler macht bei den nächsten drei Rennen, wird ihm der Titel nicht mehr zu entreissen sein.
Lorenzo kam am ersten Tag bereits bis auf drei Zehntel an die beste Pole-Zeit von Casey Stoner heran. Er schaffte einen Top-Speed von 337,9 km/h und einen Schnitt von fast 180 km/h.
Lorenzo: «Dafür müssen wir uns beim neuen Asphaltbelag bedanken. Ohne den neuen Belag wären wir wohl eine Sekunde langsamer. Es ist also nicht unser Verdienst, dass wir so nahe an den Casey-Rekord rangekommen sind.»
Was ist beim neuen Belag besser? «Der Grip ist nur ein bisschen, aber bei den Bodenwellen ist die Situation um 95 Prozent besser geworden. Nur in Turn 6 ist es noch wellig. Dort ibefindet sich ein grosses Loch. Überall anders ist es viel besser. Jetzt ist das Fahren hier zum Vergnügen geworden. In der Vergangenheit war es hier in Verbindung mit den Bumps und dem stürmischen Wind nicht immer so unterhaltsam wie jetzt. Früher war es sehr schwierig.»
Warum ist die Yamaha konkurrenzfähiger als in Sepang? «Weniger Bremszonen, eine flüssigerer Pistenverlauf, auch das Wetter ist perfekt, wärmer als in den letzten Jahren. Es sollte aber nicht mehr wärmer werden. Zumindest für uns nicht... Ohne Wind würde es noch komfortabler aussehen. Unser Bikes leiden unter dem Wind. Am Samstag müssen wir ein bisschen mehr Gewicht nach vorne verlagern, damit das Vorderrad vom Wind nicht so stark beeinträchtigt wird.»