Jorge Lorenzo: «Titel nicht in den eigenen Händen»
Jorge Lorenzo: 18 Punkte Rückstand auf Marc Márquez
Mit dem Sieg auf Phillip Island und der Disqualifikation gegen Marc Márquez rückte Jorge Lorenzo wieder bis auf 18 Punkte an den WM-Leader heran. «Vor dem Rennen in Phillip Island hätten wir die Meisterschaft beinahe schon verloren gehabt. Durch einen Fehler von Marc und seinem Team haben wir wieder den Titel – nicht in unseren Händen, denn es ist immer noch sehr schwierig, ihn zu holen – aber wir haben wieder eine grosse Chance darauf», erklärte der Yamaha-Star am Vorabend vor dem ersten freien Training beim Japan-GP.
Nach dem Sepang-GP machte Lorenzo Andeutungen, dass er die Flinte ins Korn werfen würde, davon ist in Motegi nichts mehr zu hören: «Wir werden alles machen, um noch etwas aus unserer Möglichkeit zu machen. Bei dieser Strecke gibt es im Moment ein grosses Fragezeichen, das ist das Wetter. Es kann uns in unsere Hände spielen, aber vielleicht auch gegen uns sein. Aber wir haben eine neue Möglichkeit, die wir nutzen wollen.»
Allerdings muss Lorenzo seinem Rivalen ausgerechnet auf dem Twin Ring Motegi Punkte abnehmen, obwohl die vielen harten Bremszonen nicht gerade eine Stärke von Yamaha sind. «Es ist wahr, dass die harten Bremszonen nicht unser Spezialgebiet ist; auch wenn wir auf einigen Strecke mit diesen Eigenschaften nicht so schlecht waren. Aber wir haben uns bei der Kurvengeschwindigkeit und bei der Beschleunigung speziell im letzten Drittel dieser Saison verbessern können. Motegi wird ein schwieriges Wochenende. Wir haben hier schon mal an einem schwierigen Wochenende gewonnen. Aber da konnten wir am Samstag wegen des Wetters nicht fahren, das kam mir entgegen», erinnert sich der Spanier an 2009 zurück, als der Qualifying-Samstag gestrichen werden musste und sich die Startaufstellung aus der kombinierten Trainingsliste ergab.
Lorenzo: «Und in den letzten zwei Jahren bin ich Zweiter geworden. Wir sollten also nicht so schlecht aussehen. Natürlich sind wir beim harten Bremsen nicht so stark wie Honda, wir müssen viele Gänge runterschalten. Dieses Problem wird grösser, wenn es heiss ist. Das ist hier aber nicht zu erwarten. Ausserdem können wir hier kraftvollere Bremsen benutzen als auf allen anderen Strecken im Jahr», weist der Weltmeister auf die nur in Motegi verwendeten Bremsscheiben mit 340 mm Durchmesser hin. «Sie bieten mehr Sicherheit und Stabilität im Rennen. Aber auf dieser Strecke muss man mehr als nur bremsen, es geht auch um schnelle Kurven und um die Beschleunigung.»