Stefan Bradl nach Rang 5: «Es ist super gelaufen»
Wegen seines Knöchelbruchs verpasste Stefan Bradl die beiden Rennen in Malaysia und Australien – beim Comeback in Japan gab es für den LCR-Honda-Fahrer einen sauberen fünften Rang.
«Ich bin zufrieden, es ist super gelaufen. Wir haben uns im Trockenen deutlich verbessert im Vergleich zum nassen Qualifying. Ich habe mich gut zurecht gefunden. Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber ich hätte doch lieber den weichen Hinterreifen nehmen sollen», meinte der Zahlinger, der nun in der WM seinen siebten Platz absichern konnte und wieder 13 Punkte vor Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso liegt. «Ich bin am Anfang etwas vorsichtig gewesen, mir ist ein paar Mal das Hinterrad weggeschmiert. Und dann habe ich nicht wirklich ein tolles Vertrauen aufbauen können. Danach hat mich der Bautista eben geschnappt, zuerst habe ich ein wenig mit ihm mithalten können. Aber komischerweise habe ich auf der Bremse ein paar Fehler zuviel gemacht. Das war meine Fehler, das muss ich sagen. Ich bin oft einen weiten Bogen gefahren und habe zuviel Zeit verloren. Dann ist er mir entwischt», erklärte Bradl sein Duell mit Gresini-Honda-Fahrer Alvaro Bautista.
Aber der LCR-Honda-Pilot liess drei Yamaha hinter sich, das hebt das Ansehen bei HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto, der an diesem Tag auf der Honda-eigenen Rennstrecke von Motegi die Niederlage im Kampf um den Rennsieg gegen Jorge Lorenzo schlucken musste.
Bradls rechter Knöchel wurde vor zwei Wochen operiert, beim Comeback kam er aber gut mit dem Handicap klar. «Mein Fuss war okay. Er hat zwar ein bisschen angefangen, zu vibrieren und zu zittern. Das war, weil die Muskulatur ein bisschen schwächer geworden ist. Ich war vom Fuss her vielleicht bei 85, 90 Prozent. Dafür muss man mit dem fünften Rang zufrieden sein. Vor 14 Tagen war ich um diese Zeit im Krankenhaus, habe zwei Schrauben reingekriegt, unter diesen Umständen bin ich happy. Da ist der fünfte Rang ein tolles Ergebnis an diesem Wochenende. Natürlich wäre ich gerne vor Bautista ins Ziel gekommen, wegen dieses kleinen internen Konkurrenzkampfs. Aber wenn man bedenkt, dass wir an den beiden letzten Rennen nicht teilgenommen haben, war es absolut in Ordung», sagte der WM-Siebte.
Schon am Sonntagmorgen, nach dem einzigen freien Training des von Absagen geprägten Wochenendes, sagte Bradl, dass LCR bei der Reifenwahl ein Auge auf die Konkurrenz werfen wird: «Den harten Reifen haben wir genommen, weil ihn die anderen auch genommen haben. Alle bis auf Lorenzo und Smith. Man weiss nie, was gewesen wäre, im Nachhinein ist man immer schlauer. Vielleicht hätte ich mit ein paar Fehlern weniger auf der Bremse Bautista auch noch halten können.»
Bradl: «Ich habe ein paar Punkte auf Dovizioso gut gemacht, das ist auch wichtig. Aber ohne die Verletzung – hätte, wenn und aber – hätten wir Platz 6 gegen Bautista wohl halten können. Das wäre natürlich noch besser gewesen. Im Grossen und Ganzen passt das schon. Jetzt schauen wir, dass ich auch mal noch in Valencia ins Ziel komme. Dann passt es.»
In Valencia sah Bradl bei sechs Versuchen noch nie die Zielflagge – aber er feierte am traditionellen GP-Finale-Veranstaltungsort mit dem Moto2-WM-Titel 2011 trotzdem den grössten Erfolg seiner Karriere.