Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl nach Bestzeit: «Die Top-5 wären super»

Von Matthias Dubach
Der LCR-Honda-Fahrer kann bei seinem Comeback mit einer Trainingsbestzeit an den Start gehen. Das Interview vor dem Start zum Motegi-GP.

Nach drei abgesagten Trainings, einem nassen Qualifying am Samstag war das freie Training am Sonntag die einzige Möglichkeit, sich auf das trockene MotoGP-Rennen vorzubereiten. Stefan Bradl (125-ccm-GP-Sieger in Motegi 2008) erzielte dabei die Bestzeit, der LCR-Honda-Pilot war die Speerspitze der vier Honda-Piloten in den Top-5. Dabei hat Bradl erst vor zwei Wochen in Sepang einen Knöchelbruch erlitten. In der WM ist er nach zwei verpassten Grands Prix mit noch acht Punkten Vorsprung auf Andrea Dovizioso Siebter. Wir haben uns nach dem ersten trockenen 50-Minuten-Training von Motegi mit dem Zahlinger unterhalten.

Stefan, ist diese Bestzeit rund zweieinhalb Stunden vor dem Start des Japan-GP auch für dich eine Überraschung?

Damit konnte ich nicht rechnen, dass ich in diesem Training die Bestzeit fahre. Es war auf jeden Fall ein starkes Training von uns, ich bin sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Erster werden kann und auch nicht, dass ich mich so wohl fühle. Mir ging es gut. Vom Fuss her war es kein Problem, und unser Basis-Set-up hat funktioniert. Wir haben uns dann stetig gesteigert.

Aber das Rennen wird durch die fehlende Trainingszeit trotzdem eine Fahrt ins Ungewisse?

Die Frage ist jetzt, wie wir die Reifenwahl treffen. Vorne gehe ich auf hart, hinten bin ich mir noch nicht sicher. Die Tendenz geht eher auch zum harten, aber wir werden uns noch ein bisschen daran orientieren, was die Werksfahrer machen.

Eine Rennsimulation war bei der kurzen Zeit kaum durchführbar…

Ein Long-run an sich war nicht möglich, wir mussten die Reifen probieren und wir haben ein paar Set-up-Änderungen gemacht, deshalb war es schwierig, noch einen Long-run zu machen. Aber ich glaube, beide Reifenmischungen sind in der Lage, das Rennen durchzustehen. Es ist halt die Frage, ob man zum Schluss mehr Grip braucht oder eher am Anfang ein bisschen mehr.
Meine Startposition ist mit der achten nicht optimal. Man kann jetzt nicht gleich davon ausgehen, dass ich auf das Podest fahre. Vielleicht war gestern das Qualifying ein bisschen zu schwach, aber ich bin nicht in der Lage gewesen, da übermässig viel zu riskieren.
Wir müssen einfach schauen, dass wir uns nach vorne kämpfen können und ein paar Plätze nach vorne kommen. Wenn es die ersten Fünf werden, wäre das super.
Ich versuche einfach, mich nach vorne zu orientieren. Die Ducati will ich, wenn es geht, hinter mir halten. Irgendwo denkt man natürlich auch an den WM-Stand, das wird knapp mit Dovizioso. Da muss ich etwas draus machen. Es ist schwierig, mit dem achten Startplatz vom Podest zu sprechen. Unser Potenzial ist gut, das hat man in diesem Training gesehen, aber wir müssen auf dem Teppich bleiben.

Wie hat sich der operierte Knöchel angefühlt?

Der Fuss wurde mehr getaped als gestern und ich werde für das Rennen noch etwas stärkere Schmerzmittel bekommen, damit ich das Rennen durchhalte. Dann sollte es wirklich klappen.

Honda war mit vier Fahrern in den Top-5 sehr stark.

Wir sind ja auch im Honda-Land… Da sollte doch eine Honda gewinnen, wir sind da ein bisschen unter Druck! (Er lacht).

Du hast gestern ein Bild getwittert, auf deiner Schulter sass ein grosser, grauer Vogel. Was war da los?

Ein Fan hat einen Papagei dabei gehabt. Ich habe früher ein bisschen was mit Papageien zu tun gehabt, da war es mal wieder schön, einen Papagei bei mir zu haben! (Er schmunzelt).

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