Jorge Lorenzo: «Das Phänomen Márquez ersetzte Stoner»
2013 ersetzte Rookie Marc Márquez den zweifachen MotoGP-Weltmeister Casey Stoner im Repsol-Honda-Team. Nach dem Rücktritt des Australiers wurde zunächst befürchtet, dass sein Karriereende eine große Lücke hinterlassen würde. Das Gegenteil war der Fall: Marc Márquez zeigte eine spektakuläre Rookie-Saison und gewann auf Anhieb den Titel der Königsklasse. Dem charismatischen Spanier stand die Liebe zum Sport stets ins Gesicht geschrieben, was bei Stoner nur mehr vereinzelt der Fall war.
Auch Márquez' Titelrivale Jorge Lorenzo weiß, dass der 20-Jährige ein mehr als würdiger Ersatz für Casey Stoner ist. «Ich hatte eine sehr gute Saison und habe acht Rennen gewonnen. Es ist selten, dass man mit so vielen Rennsiegen nur Vizemeister wird. Am Ende haben wir den Titel um vier Punkte verloren», erklärte Lorenzo, der in Assen nur 33 Stunden nach einer Schlüsselbein-OP das Rennen bestritt, gegenüber «Motocuatro». «Wir hatten mit dem Phänomen Marc Márquez zu kämpfen. Ein Rookie, der aus der Moto2-Klasse kommt und direkt sechs Siege, viele Poles und Podestplätze einfährt, ist nun mal ein Phänomen. Früher hatte Stoner diesen Platz inne und nun rückte ein anderer nach. Es war sehr hart, mit ihm zu kämpfen, aber ich habe es bis zum Ende versucht. Ich bereue nichts», versichert Lorenzo.
«Ich habe nicht mit einem solchen Debüt gerechnet. Natürlich wusste ich, dass er ein großartiger Fahrer ist, aber diese Konstanz in fast allen Rennen habe ich nicht erwartet. Ich habe gedacht, dass Dani Pedrosa mein größter Rivale sein wird. Marc hatte ich auf Rang 3 oder 4 vermutet, aber nicht als meinen härtesten Gegner», blickt Yamaha-Pilot Lorenzo zurück.
Der 26-jährige Lorenzo weiß, dass im nächsten Jahr der Titelkampf stark durch den Entwicklungswettlauf von Honda und Yamaha geprägt sein wird. «In der nächsten Saison wird viel vom Level der Bikes abhängen. Wir müssen abwarten, wie sehr sich Honda verbessert und wo Yamaha sich steigern kann. Ich versuche immer, besser zu werden, noch härter zu trainieren und meinen Fahrstil weiter zu verbessern. Doch offensichtlich ist auch die Maschine sehr wichtig. Ich hoffe, dass Yamaha, wie gewohnt, hart arbeitet und uns die notwendigen Teile liefert, damit wir mit den Honda-Piloten mithalten können.»