Jorge Lorenzo: «Man muss seinen Instinkten vertrauen»
Das Sprichwort ‹Aller Anfang ist schwer› trifft auch auf Jorge Lorenzos Karriere zu, bevor er in die Weltmeisterschaft einstieg. Der spätere Weltmeister stand kurz vor dem Karriere-Aus. «Ich bekam mein erstes Bike mit drei Jahren von meinem Vater. Er hat mir diese Leidenschaft ermöglicht und ohne ihn wäre ich nicht Teil dieser Welt. Ich hatte vor meinem WM-Einstieg bereits schwierige Momente, als ich mir in Barcelona einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zuzog. Mein Vater sagte damals: ‹Lass uns mit dieser Scheiße aufhören.› Doch ich sagte ihm, dass ich weitermachen wolle», berichtet Jorge Lorenzo von den Anfängen seiner Karriere.
«Auch mein MotoGP-Debüt war schwierig. Im sechsten Saisonrennen in Mugello stürzte ich schwer und war bewusstlos. Ich hatte mein Gedächtnis für zwei Tage verloren. Damals habe ich erkannt, dass ich mir der Risiken bewusster werden muss. Ich habe natürlich auch Angst, denn das ist ein Überlebensinstinkt», erklärte der zweifache MotoGP-Weltmeister in der italienischen Talkshow «Che tempo che fa».
Seiner Durchsetzungskraft tat dies jedoch keinen Abbruch. «Ich bin noch immer nicht zu bändigen, aber nur in fünf Prozent der Fälle, wenn ich wütend bin. Ich versuche, mit jedem eine gute Beziehung zu haben, auch wenn das nicht immer möglich ist.»
Jorge Lorenzo: Rossi spricht mit der Yamaha
Auch die Beziehung eines Fahrers zu seinem Bike ist von Fall zu Fall unterschiedlich. «Einige Fahrer, wie Valentino Rossi, sprechen mit Bike und haben eine persönliche Beziehung zu ihm. Ich nehme das Motorrad mehr als einen Gegenstand wahr, obwohl es sehr wichtig ist. Wenn man fährt, darf man nicht viel Nachdenken, sondern muss seinen Instinkten vertrauen. Es ist dasselbe wie mit einem Mädchen zu tanzen, auch wenn in dieser Situation niemand mit seinem Kopf denkt», scherzte Lorenzo.