Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

«Marc Márquez ist reif wie ein 28-Jähriger»

Von Matthias Dubach
Nach dem Debakel in Australien mit der Disqualifikation blieb WM-Leader Marc Márquez cool, obwohl das Team schuld war. Das rechnet ihm HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto hoch an.

Mit seinem WM-Titel als MotoGP-Neuling arbeitete sich Marc Márquez bei Repsol Honda in nur einem Jahr vom Anfänger zur Nummer 1 hoch. Aber bei Arbeitgeber HRC wird der 20-jährige Spanier nicht nur wegen seiner überragenden Erfolge auf der Rennstrecke – Márquez holte in 18 Rennen 16 Podestplätze, davon waren sechs Siege – hoch gelobt. Für den allmächtigen HRC-Vizepräsidenten Shuhei Nakamoto war vor allem das Verhalten des Champions nach dem Desaster auf Phillip Island bemerkenswert, als Márquez wegen Chaos im Team zu spät zum vorgeschriebenen Motorradwechsel an die Boxen kam und deshalb disqualifiziert wurde.

«Als wir in Australien einen grossen Fehler gemacht haben, wäre es normal gewesen, dass man sehr wütend wird, herumbrüllt und damit beginnt, das Team runterzumachen», sagte Nakamoto gegenüber «MCN». Denn Márquez büsste so im drittletzten Grand Prix auf einen Schlag 25 Punkte ein, vor Motegi und Valencia schmolz der Abstand auf Jorge Lorenzo von 43 auf 18 Zähler.

Nakamoto: «Aber Marc war das Gegenteil. Schon am Sonntagabend, als wir gemeinsam ein Nachtessen hatten, lachte er wieder und versuchte, bei allen eine entspannte Stimmung zu entfachten. Aber schaute längst auf die Rennen in Motegi und Valencia. Das ist ein sehr spezieller Teil seines Charakters. Es scheint so, als ob er selber das Team anführend würde. Das hat mich überrascht, denn er ist ein erst 20-jähriger Junge. Das hätte ich bei einem 25- oder 28-Jährigen okay gefunden, aber nicht bei 20 Jahren. Aber er hat bereits Führungsqualitäten entwickelt. Das ist sehr beeindruckend.»

Manager und Entdecker Emilio Alzamora kennt Márquez schon seit das Ausnahmetalent 12 Jahre alt war. «Das ist der Schlüssel bei Marc. Wenn etwas schief gelaufen ist, spricht er mit den Leuten im Team, dann versteht er, dass die Situation nicht mehr zu reparieren ist. Er weiss, dass es dann am Intelligentesten ist, vorwärts zu schauen und weiterhin daran zu glauben, dass er gewinnen kann. Marc ist nicht nur ein Fahrer. Er ist der Anführer der Gruppe. Du kannst riesige Budgets haben und grossartige Techniker. Aber es ist wichtig, einen Fahrer zu haben mit dem Charakter eines Leaders. Marc weiss, wann er wütend sein kann und wann nicht», stellte der Ex-125-ccm-Weltmeister fest.

Mit seiner Gelassenheit sollte das Ausnahmetalent Recht behalten. Jorge Lorenzo gewann zwar auch in Motegi und Valencia, aber Márquez schaukelte seinen ersten MotoGP-Titel mit vier Punkten Vorsprung nach Hause.

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