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Stefan Bradl, Tag 3: Sturz und Bremsprobleme

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl scheiterte Donnerstagfrüh in Sepang knapp an den 2-Minuten-Hürde, dann stürzte er. Die Rennsimulation musste er wegen Bremsproblemen abbrechen.

Stefan Bradl sass um 13.30 Uhr schon in Zivilkleidung in der LCR-Box und machte seine Abschlussbesprechung mit LCR-Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon.

Bradl hatte die Rennsimulation wegen einer überhitzten Hinterradbremse unterbrechen müssen, auch einen Sturz hat er am Donnerstag hinter sich gebracht.

Stefan, du bist heute in der Früh 2:00,112 min gefahren, aber nachher ist in der ersten Kurve ein Sturz passiert?

Ja, in meiner beliebten Kurve, wo ich mir im Oktober den rechten Knöchel gebrochen habe. Ich bin kurz vorher diese 2:00,1 min gefahren und war dann vielleicht ein bisschen übermotiviert. Ich habe sehr spät gebremst, bin aber trotzdem auf der Linie geblieben, ich wollte sie halten und halten – aber dann ist die Maschine leicht weggegangen.
Immerhin habe ich etwas dazugelernt. Motorrad und Fahrer sind diesmal vor dem Rasenteppich zum Stillstand gekommen, der mir damals den Knöchel verdreht hat.

Du wolltest unbedingt die 2-min-Barriere knacken?

Ja, obwohl jetzt die Rundenzeit nicht unbedingt am Wichtigsten ist.
Wir haben es nicht mit Gewalt probiert.
Rossi hingegen hat in der Früh drei Shots hintereinander probiert. Er ist dreimal mit neuen Reifen gestartet...
Wir haben in der Früh mit einem neuen Hinterreifen angefangen, der vordere war gebraucht. Im zweiten Run haben wir dieselben Reifen benützt und haben noch einmal etwas an der Steifigkeit des Vorderrads probiert. Nachher haben wir hinten einen frischen Reifen reingemacht. Damit ist mir die 2:00,1-min-Runde gelungen. Nachher bin ich in der ersten Kurve leicht ausgerutscht. Da habe ich zuviel gepusht.
Gestern war ich mit der 2:00,3-Zeit happy. Heute haben wir in der besten Runde ein oder zwei Zehntel liegen gelassen. Ich war ein bisschen zu aggressiv.
Ich hatte gesehen, wer schon eine 1:59er-Zeit vorgelegt hat...

Aber bisher passt es. Es ist hier 16 Uhr. Du bist Fünfter, der Rückstand liegt mit 0,579 sec im Toleranzbereich?

Ja, aber der Aleix Espargaró stört mich ein bisschen. Das ist klar.
Aber man muss das relativieren. Er hat die weicheren Reifen, vielleicht hatte er auch einen Windschatten. Nichtsdestotrotz hat er eine Superzeit hingelegt. Ich wäre auch gern unter zwei Minuten gefahren.
Aber das passt schon. Obwohl mich Pedrosa vielleicht noch überholen wird, weil wir am dritten Nachmittag nicht mehr fahren. Wir haben alles erledigt.

Du bist nach dem Sturz die Rennsimulation gefahren, hast sie aber abbrechen müssen?

Ja, beim Long-run haben wir eine komplette Renndistanz mit 20 Runden geplant gehabt. Aber wir haben Probleme mit der Hinterradbremse bekommen. Sie hat überhitzt, aus bisher ungeklärten Gründen. Der Bremsedruck ist immer weniger geworden, schon nach acht Runden. Nach der elften Runde bin ich reingekommen, weil du dann den Vorderreifen zu stark benützt, so gerätst du in Sturzgefahr und bist permanent zu langsam.

Warst du froh, dass die Bremse kaputt gegangen ist – bei dieser Brutkastenhitze?

Nein, ich war eigentlich nicht froh. Nach acht, neun Runden wird es zwar richtig zäh, aber du kommst dann in einen Rhythmus rein, wo der Körper in einem Modus quasi auf Autopilot läuft, dann ist es eigentlich ganz gut gegangen.
Wir haben nach dem Bremsproblem eine halbe Stunde Pause gemacht und alles gecheckt. Nachher bin ich noch einmal zwölf Runden am Stück gefahren. Insgesamt haben wir also mehr als eine Renndistanz abgespult. Ich habe nämlich noch zwei Runden dazugelegt, weil ich gemerkt habe, dass die Bremsprobleme wieder leicht zum Vorschein kommen. Wir haben in der Pause hinten den Bremszylinder ausgetauscht. Das war ein neuer, aber das Problem ist wieder gekommen.
Nach zehn Runden im zweiten Long-run ist die Hinterbremse wieder weich geworden.

Die Zeiten von Donnerstag, 6. Februar 2014
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Marc Márquez
Honda* 1:59,533
2. Valentino Rossi
Yamaha* 1:59,727
3. Jorge Lorenzo
Yamaha* 1:59,866
4. Aleix Espargaró
FTR-Yamaha 1:59,998
5. Stefan Bradl
Honda* 2:00,112
6. Dani Pedrosa
Honda* 2:00,223
7. Andrea Dovizioso
Ducati* 2:00,370
8. Pol Espargaró
Yamaha* 2:00,655
9. Andrea Iannone
Ducati* 2:00,725
10. Alvaro Bautista
Honda* 2:00,788
11. Bradley Smith
Yamaha* 2:00,896
12. Cal Crutchlow
Ducati* 2:01,057
13. Nicky Hayden
Honda 2:01,514
14. Colin Edwards
FTR-Yamaha 2:01,731
15. Michele Pirro
Ducati 2:01,782
16. Hiroshi Aoyama
Honda 2:02,383
17. Randy de Puniet
Suzuki* 2:02,486
18. Yonny Hernandez
Ducati 2:02,556
19. Kousuke Akiyoshi
Honda* 2:02,619
20. Katsuyuki Nakasuga
Yamaha* 2:02,788
21. Scott Redding
Honda 2:02,833
22. Michael Laverty
PBM-Aprilia 2:03,187
23. Héctor Barberá
Kawasaki 2:03,204
24. Broc Parkes
PBM-Aprilia 2:03,402
25. Mike di Meglio
Kawasaki 2:04,516
26. Nobuatsu Aoki
Suzuki* 2:05,686
27. Karel Abraham
Honda 2:05,974
* = Factory-Status

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