Jerez: Ezpeleta an Steuerhinterziehung beteiligt?
Die Hinweise kamen von einem ehemaligen Mitarbeiter des Circuito de Jerez: Gemäss dessen Aussagen wurden von den Betreibern der andalusischen Rennstrecke in der Finanzabteilung jahrelang zwei Bücher geführt. Ein getürktes für die Steuerbehörden, eines für die in Wirklichkeit getätigten Ein- und Ausgaben.
Es geht um den Zeitraum von 1996 bis 2011, als die Firma «Gestion Circuito Jerez» (GCJ) die Strecke betrieb. Nun ermitteln die Polizei und die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.
Wie «diariodejerez.es» berichtet, galt die doppelte Buchhaltung damals als offenes Geheimnis. Nach ertragsreichen Tagen wie beim traditionellen Motorrad-GP wurde das eingenommene Geld in grossen Mülltüten abtransportiert und in der Stadt in Bankschliessfächern deponiert.
Die Behörden müssen nun herauszufinden, um welche Beträge es sich bei diesem Schwarzgeld handelte, wer verantwortlich war und wer genau in welchem Umfang profitierte.
Pikant: An der Firma GCJ war auch Carmela Ezpeleta beteiligt, der CEO von MotoGP- und Superbike-WM-Promoter Dorna. Wie weit war der Spanier in die Vorgänge eingeweiht war, muss jetzt eine Untersuchung klären.
Die Durchführung des Grand Prix am 4. Mai 2014 ist von der Untersuchung nicht betroffen. Das Rennen war für die kommende Saison erst im Winter definitiv bestätigt worden, zuvor war die finanzielle Absicherung des Spanien-GP noch nicht gewährleistet gewesen.