Suzuki: Open-Klasse ist keine Option für 2015!
2011 hatte Suzuki der Königklasse des Motorradsports aus finanziellen Gründen den Rücken gekehrt. Der japanische Hersteller zog die Konsequenzen aus der weltweiten Finanzkrise. 2015 will das Werk in die MotoGP-Klasse zurückkehren.
Der erste Sepang-Test diente Suzuki als wichtiger Anhaltspunkt, um die Rückkehr des Werks 2015 vorzubereiten. Randy de Puniet testete die Maschine mit dem neuen Reihenvierzylinder-Motor erstmals mit der vorgeschriebenen Magneti-Marelli-Hardware und der eigenen Suzuki-Software. De Puniet landete mit 2,953 sec Rückstand auf Rang 17 der kombinierten Zeitenliste. Der Wechsel von der Mitsubishi-Elektronik zur Magneti-Marelli-Hardware mit der Suzuki-Software brachte große Probleme mit sich.
Für den zweiten Sepang-Test, der von 26. bis 28. Februar stattfinden wird, könnte de Puniet nun ein Motor- und Chassis-Update erhalten. «Beim nächsten Test stehen uns vielleicht neue Entwicklungsteile zur Verfügung. Wir müssen mehr Grip finden, damit der Reifen besser arbeitet, dass ist derzeit eines der größten Probleme. Zudem muss die Motorleistung verbessert werden. Unser Topspeed ist noch nicht dort, wo er sein sollte», räumte Suzuki-Teammanager Davide Brivio gegenüber «MCN» ein. «Wir brauchen außerdem mehr Stabilität beim Bremsen. Das Chassis und der Motor beim ersten Sepang-Test unterschieden sich nicht nennenswert von 2013.»
Open-Klasse ist uninteressant
Seit dem Titelgewinn von Kevin Schwantz 1993 und Kenny Roberts Junior 2000 in der 500-ccm-Klasse konnte das drittgrößte Motorradwerk der Welt kaum noch nennenswerte Erfolge verzeichnen. Hat Suzuki aus den Fehlern gelernt und kehrt 2015 konkurrenzfähig in die MotoGP-WM zurück? Bislang sieht es nicht danach aus.
Wäre daher die Open-Klasse eine Lösung für 2015? «Wir wollen auf demselben Stand wie Honda und Yamaha sein. Wir denken derzeit nicht, dass die Open-Klasse für uns interessant ist. Wie die anderen Werke glaubt auch Suzuki, dass die MotoGP-WM ein Ort der technischen Entwicklung ist. Die Elektronik ist dabei eine der wichtigsten Komponenten, deshalb sollte die Elektronik-Entwicklung frei bleiben. Wir verstehen, dass die Dorna eine Einheitselektronik aus Kostengründen und wegen der Leistungsbalance einführen will. Wir können uns vielleicht einigen, aber wir sind für so viel Freiraum für die Entwicklung wie möglich. Wir folgen den Forderungen der Dorna, aber wir wollen weiterhin neue Technologien entwickeln können.»