Hervé Poncharal: Happy mit Smith und Pol Espargaró?
Das Tech3-Yamaha-Team von Herve Poncharal hat beim ersten Sepang-Test überrascht, obwohl sich Bradley Smith ganz auf Long-runs konzentriert hat und Moto2-Weltmeister Pol Espargaró als Neuling erlebte, dass die 260 PS starke 1000-ccm-MotoGP-Maschine auf einer schnellen Piste wie Sepang grössere Anforderungen stellt als auf dem engen Valencia-Circuit.
SPEEDWEEK.com hat mit Teambesitzer Hervé Poncharal über die Fahrerpaarung gesprochen.
Hervé, wie bist du mit den Fortschritten von Pol Espargaró zufrieden?
Ja, sehr, er hat in Sepang am letzten Tag eine Zeit von 2:00,6 min erreicht und hat sich jeden Tag verbessert. Das ist gut.
Aber Valencia war als MotoGP-Auftakt zu leicht, zu süss für ihn. Dort sagte er, die Maschine sei «so easy» zu fahren, auch körperlich war es nicht so anstrengend. In Malaysia hat Pol gesehen, dass die Ansprüche auf dieser Piste viel höher sind. Er sieht jetzt, dass er so viele Sachen an diesem Motorrad kennenlernen und verstehen lernen muss, dass es sehr viele unterschiedliche Abstimmungsmöglichkeiten gibt.
Er weiss seit diesem ersten Test auch, dass körperlich noch mehr Arbeit nötig ist.
Aber ich bin happy mit den Leistungen von Pol. Er ist auf Platz 8 gelandet, sehr gut für einen Rookie. Er hat nur 0,9 sec auf die beste Yamaha verloren.
Bradley Smith war beim Valencia-Test sensationell Zweiter. In Sepang nur Neunter. Aber er hat sich in erster Linie um die Konstanz gekümmert?
Ja, er war am vorletzten Tag schneller als am letzten. Ich bin beeindruckt von ihm. Er kümmert sich nicht um einzelne Rundenzeiten. Er hat so viele Runden gedreht... 65 am letzten Tag. Wenn wir ihn fragen, ob er eine Pause machen will, sagt er: Nein, nein.
Er will sich auf die Weltmeisterschaft vorbereiten. Du musst sehr stark im Kopf sein, um so einen Plan durchzuziehen. Er hat am Mittwoch und am Donnerstag Rennsimulationen gemacht. Ich glaube, kein anderer Fahrer hat zwei absolviert.
Was war für dich die grösste Überraschung vom ersten Sepang-Test?
Für mich war das Aleix Espargaró mit Platz 4 auf der Forward-Yamaha. Aber wir kennen den Hintergrund: weicher Hinterreifen der Open Class. Der Rest ist keine Überraschung.
Naja, Andrea Iannone ist mit der Pramac-Ducati 2:00,7 min gefahren. Stark. Er greift immer an!
Die Entwicklung über die drei Tage bei Nicky Hayden auf der Production-Honda war auch sehenswert. Er lag am ersten Tag 3 sec hinten, am dritten Tag nur noch 1,9 sec. Sein erster Tag war ein Desaster. der zweite Tag war viel besser. Am dritten Tag hat er sich gut gehalten.