Ex-Ducati-Manager Suppo erklärt Open-Class-Wechsel
Im Dezember erschien das Gerücht, dass die Ducati-Werkspiloten Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone in das neue Open-Format wechseln, noch unglaubwürdig. Nun ist es sehr wahrscheinlich, dass Ducati die jahrelange Talfahrt durch einen Wechsel in die Open-Klasse beenden will.
Das bedeutet zum Beispiel weichere Hinterreifen, die in den ersten Rennrunden 0,5 bis 0,8 sec zugunsten von Ducati ausmachen könnten. Neben den 24 statt 20 Litern Sprit ist die Motorenentwicklung ein weiterer bedeutender Vorteil, denn diese wird während der Saison, anders als im Factory-Status, nicht eingefroren. Zudem darf Ducati als Open-Team zwölf statt fünf Motoren pro Fahrer verwenden.
Zum Vergleich: Andrea Dovizioso büßte als Siebter beim ersten Sepang-Test, der von 4. bis 6. Februar stattfand, 0,837 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez ein. Wenn man die Vorteile durch Spritverbrauch, weichere Reifen und Motorenentwicklung bedenkt, könnte der Italiener an der Spitze mitmischen, was in der derzeitigen Situation unmöglich wäre.
Livio Suppo, der nach vielen Jahren bei Ducati als Sportdirektor zu HRC wechselte, weiß, warum Ducati wechseln wird. «Man kann das befürworten oder nicht, aber das Ziel eines Werkes ist es immer, so konkurrenzfähig wie möglich zu sein», erklärte Suppo gegenüber «MCN». «Im Moment ist es nicht einfach für Ducati. Im letzten Jahr hatte Ducati die schlechteste Saison seit dem Einstieg 2003. Ich verstehe, dass sie verzweifelt versuchen, sich zu verbessern. Es ist verständlich, dass sie die Open-Klasse nutzen, um ihr Potenzial zu vergrößern.»