Aspar und Drive M7: 3 Jahre Geld aus Malaysia
Die Pressekonferenz vor über 200 geladenen Gästen wurde mit einem Gebet eröffnet, in dem auch nicht versäumt wurde, Allah um seinen Segen für das MotoGP-Team von Aspar und den neuen malaysischen Hauptgeldgeber Drive M7 zu bitten.
Teamchef Jorge «Aspar» Martinez verbindet eine lange Geschichte mit Malaysia. «Erstmals war ich 1991 hier, damals als Fahrer in Shah Alam», erzählte der vierfache Weltmeister. «Seither hat sich viel im Land zum Guten verändert: der Flughafen, die Rennstrecke, die gesamte Infrastruktur.»
«Mein Team hat 30 Jahre Erfahrung im Rennsport, 22 davon in der Weltmeisterschaft», fuhr Martinez fort. «Ich betreibe schon lange eine Rennfahrer-Schule in Spanien, aus ihr gingen viele Champions hervor. Bis heute haben wir 27 Weltklasse-Fahrer ausgebildet. Jetzt wollen wir helfen, malaysische Piloten nach vorne zu bringen.»
Weshalb in das spanische Aspar-Team investiert wird, erklärte ein Marketing-Sprecher von Drive M7: «Mit MotoGP können wir junge Menschen ansprechen, das ist für unseren Energy-Drink eine gute Plattform. Unser Vertrag mit Aspar läuft über drei Jahre, wir denken an die Zukunft. Wir hoffen, dass aus unserer gemeinsamen Rennfahrer-Schule in Malaysia schon bald große Talente kommen, die dann im Moto3-Team von Aspar fahren können.»
Von den Piloten Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama waren erwartungsgemäß nur lobende Worte über das Team und Honda zu hören. «Ich hatte mit Honda viele Erfolge», bemerkte Hayden, Weltmeister 2006. «Im Aspar-Team habe ich mich auf Anhieb wohlgefühlt. Ich will gute Resultate erzielen. Wenn ich die WM nicht in den Top-10 beende, bin ich sehr enttäuscht. Auf winkligen Rennstrecken wollen wir mit den Werksmaschinen mithalten.»
Da sprach der Marketing-Profi aus Hayden. Während des ersten Sepang-Tests verlor der 32-Jährige 1,9 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez (Repsol Honda) und 1,5 sec auf Open-Konkurrent Aleix Espargaró auf der Yamaha. Teamchef Martinez fragt sich längst, ob sein Wechsel von Aprilia zu Honda ein kluger Schachzug war.
Team Aspar hat in den letzten beiden Jahren auf Aprilia mit Aleix Espargaró die Claiming-Rule-Wertung (jetzt Open-Class) gewonnen, zudem die 125er-Weltmeisetrschaft mit Fahrern wie Talmacsi, Bautista, Simón und Terol. Als einziges Grand-Prix-Team ist Aspar in allen drei Klassen vertreten.