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Avintia-Kawasaki: Rasante Entwicklungsschritte

Von Jordi Gutiérrez
Ein neues Chassis für Héctor Barberá und Mike di Meglio war beim zweiten Sepang-Test ein Volltreffer. Nun sehnt der Spanier die verbesserte Frontpartie der verkappten Werks-Kawasaki herbei.

In der neuen Open-Klasse versammeln sich diverse Philosophien. Ducati tritt mit dem ganzen Werksaufgebot im Open-Status an, Honda produzierte käufliche Production Racer, Yamaha verleaste letztjährige Prototypen an das Forward-Team. Bei Avintia Racing schliesslich betätigt sich mit Kawasaki ein Motorradhersteller durch die Hintertür. Der Motor von Tuner Akira, der sich auch um die Superbike-WM-Aggregate der Grünen kümmert, soll angeblich bereits mehr Leistung haben als einige der Werksmotoren.

Dazu bekam Avintia für den zweiten Test in Sepang ein neues Chassis, das aus der Werkstatt derjenigen japanischen Firma stammt, die auch in der Superbike-WM für Kawasaki tätig ist. Héctor Barberá fuhr damit in Malaysia auf Rang 18, auf die zeitgleiche Bestzeit von Valentino Rossi (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda) büsste der Spanier noch 2,150 sec, der Anschluss an das Mittelfeld ist hergestellt.

«Mit dem neuen Chassis sind wir in kurzer Zeit schon weit gekommen. Das ist unglaublich, denn wir sind nur 0,5 oder 0,6 sec hinter Yonny Hernández oder Colin Edwards. Honda, Yamaha und Ducati sind nicht weit weg. Es liegt alles nahe beisammen», meinte Barberá. «Ich bin zufrieden, denn das Motorrad gibt es erst seit drei Monaten. Es ist eine Sekunde oder mehr schneller als das alte Bike. Die Situation in dieser Saison ist total anders als im letzten Jahr, ich habe eine neue Crew. In der Box wird besser gearbeitet, und die Techniker sind sehr gut.»

Der Spanier erhofft sich nun weitere Schritte in die richtige Richtung. «Das Motorrad ist momentan an der Front limitiert, beim Einlenken in die Kurve kann ich die Richtung nicht halten. In Katar werden wir neue Teile bekommen, womit sich das Einlenken verbessern sollte. Dann sollte das Gefühl an der Front besser sein, ich habe mit dem Motorrad ein sehr positives Gefühl. Vielleicht haben wir die Teile schon beim Test in Katar, aber die Zeit ist sehr knapp. Ich habe aber Vertrauen in das Team, es wird auch zuhause in der Werkstatt unermüdlich gearbeitet. Jedenfalls glaube ich daran, dass ich mit der verbesserten Front schneller fahren kann», ist Barberá überzeugt. Die Entwicklungsteile dürften aber erst zum Saisonauftakt in Katar erhältlich sein, bis zum Test in Losail von nächster Woche ist die Zeit zu kurzfristig.

Barberá: «Jetzt bekommen wir den Vorderreifen noch nicht richtig zum arbeiten. Beim Hinterreifen ist es okay, die Haftung ist okay, die Gasannahme ist okay. In der ersten Phase der Kurve ist die Gasannahme auch gut. Aber das Problem ist vorher, wenn ich auf der Bremse einlenken will, ist es schwierig, dabei auch schnell zu sein.»

Mike di Meglio: Konstanz kommt, Tempo noch nicht

Teamkollege Mike di Meglio ist mit Scott Redding und Pol Espargaró einer von drei Moto2-Aufsteigern. Der Franzose muss die neue Klasse noch besser kennenlernen. «Wir haben ein neues Chassis bekommen für diesen Test, ich fühle mich jetzt besser auf dem Motorrad. Am zweiten Tag haben wir viel an der Elektronik gearbeitet. Das war sehr interessant, denn dieser Bereich ist neu für mich. Wir haben emsig an der Konstanz gearbeitet. Denn vorher konnte ich nach einer guten Runde nicht nachdoppeln. Das ist jetzt besser, auch mit gebrauchten Reifen», freute sich di Meglio.

Als 21. büsste er aber 3,500 sec auf die Bestzeit ein. «Wir müssen insgesamt schneller werden, mit neuen Reifen baut sich nicht die gewünschte Haftung auf, wir müssen herausfinden, warum. Auch ich selber muss mich verbessern. Ich bin jetzt besser in Form als letztes Jahr, ich habe im Winter viel in einem Leistungszentrum in Frankreich gearbeitet. Ich habe mich stark verbessert und habe neue Methoden eingesetzt. Jetzt fühle ich mich gut auf dem Motorrad, die Verletzung ist kein Problem mehr», erklärte der MotoGP-Neuling, der sich in Brünn 2013 eine langwierige Steissbeinverletzung zugezogen hatte.

Die kombinierte Zeitentabelle vom Sepang-Test:
Pos. Fahrer Zeit Diff. Tag
1. Valentino Rossi (I/Yamaha) 1.59.999 3
2. Dani Pedrosa (E/Honda) 1.59.999 0.000 3
3. Andrea Dovizioso (I/Ducati) 2.00,067 0,068 3
4. Aleix Espargaro (E/FTR-Yamaha*) 2.00,101 0,102 3
5. Stefan Bradl (D/Honda) 2.00,164 0,165 3
6. Alvaro Bautista (E/Honda) 2.00,500 0,501 2
7. Jorge Lorenzo (E/Yamaha) 2.00,619 0,620 3
8. Cal Crutchlow (GB/Ducati) 2.00,790 0,791 3
9. Bradley Smith (GB/Yamaha) 2.00,804 0,805 3
10. Pol Espargaro (E/Yamaha) 2.00,999 1,000 1
11. Andrea Iannone (I/Ducati*) 2.01,173 1,174 2
12. Randy De Puniet (F/Suzuki) 2.01,430 1,431 3
13. Yonny Hernandez (COL/Ducati*) 2.01,497 1,498 3
14. Colin Edwards (USA/FTR-Yamaha*) 2.01,748 1,749 3
15. Nicky Hayden (USA/Honda*) 2.01,924 1,925 3
16. Michele Pirro (I/Ducati*) 2.02,029 2,030 3
17. Hiroshi Aoyama (J/Honda*) 2.02,070 2,071 3
18. Hector Barbera (E/Avintia-Kawasaki*) 2.02,149 2,150 2
19. Scott Redding (GB/Honda*) 2.02,228 2,229 3
20. Katsuyuki Nakasuga (J/Yamaha) 2.02,802 2,803 2
21. Mike Di Meglio (I/Avintia-Kawasaki*) 2.03,499 3,500 3
22. Karel Abraham (CZ/Honda*) 2.04,304 4,305 3
23. Nobuatsu Aoki (J/Suzuki) 2.06,482 6,483 3
* Open-Class

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