Stefan Bradl: «In Katar wird Yamaha im Vorteil sein»
Stefan Bradl beim Katar-Test
Stefan Bradl hat sich für die am 23. März beginnende MotoGP-Saison klare Ziele gesetzt: der deutsche LCR-Honda-Pilot will nach den Rängen 8 (2012) und 7 (2013) in diesem Jahr in der Gesamtwertung unter die ersten fünf fahren, Rossi und Pedrosa einheizen und mehr als einen Podestplatz erringen. 2013 gelang ihm einer – mit Platz 2 in Laguna Seca/USA.
Stefan, beim Katar-Test lagen am Sonntag drei Fahrer ganz dicht beisammen, es gab dann ein Gemetzel mit vielen Stürzen. Smith, Bautista, Pol Espargaró sind runtergefallen, du auch zweimal.
Barbera ist auch noch einmal runtergefallen.
An den ersten zwei Tagen habe ich keinen einzigen Sturz mitbekommen. Ich habe zumindest nichts mitgekriegt. Am dritten tag hat es uns alle erwischt.
Gut, mein erster Crash war nicht der Rede wert. Da bin ich gleich weitergefahren. Aber später am Abend war es kühler als an den Vortagen, die Asphalttemperatur ging runter, trotzdem haben alle gepusht, um noch einmal auf eine Rundenzeit zu kommen. Aber die Reifen haben deutlich nachgelassen.
Man muss bei den neuen Hinterreifen auch punkte Sicherheit was überlegen. Sie sind zwar jetzt hitzebeständiger als die alten, aber wenn ich keinen Grip auf der Reifenflanke habe, wirkt sich das auf das Vorderrad aus. Das Vorderrad kann dann nicht den ganzen fehlenden Grip des Hinterrads absorbieren.
Es lagen halt vier Stunden vor Schluss drei Fahrer innerhalb von 27 Tausendstelsekunden?
Ja, es war knapp. Sicher hat dann jeder versucht zu pushen. Und ich bin wirklich überzeugt, dass der Losail Circuit stark den Yamaha entgegenkommt. In Sepang war es komplett anders rum. Dort hat der Lorenzo geschimpft wie ein Rohrspatz. Dort ist Honda ein bisschen zurechtgekommen.
Katar wird mit Sicherheit eine Yamaha-Strecke sein. Austin ist wieder eine Honda-Strecke. Das war schon in der Vergangenheit so.
Die sechs Werksfahrer von Honda, Yamaha und Ducati durften in Katar nicht testen, weil sie vorher drei Tage in Australien gefahren sind. Ist das ein Vorteil für die Espargaró-Brüder, Bautista und dich?
Hm, wir haben die Pole-Position-Zeit wazr nicht ganz geschafft. Aber bei so einem Drei-Tage-Test kommst du auf mehr Runden als bei einem Grand Prix. Ich bin gespannt, wie die sechs Werksfahrer in Doha mit den Reifen zurecht kommen.
Wir werden keinen grossen Vorteil haben. Die anderen wissen auch, auf welcher Linie man fahren muss und dass die Ideallinie sauber ist und er Rest der Piste schmutzig. Ich denke, Márquez, Lorenzo und Co. werden sofort vorne dabei sein.