MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Lausitzring geht wegen Sachsenring vor EU-Gericht!

Von Matthias Dubach
Der Lausitzring wollte 2012 den Deutschland-GP austragen, aber die MotoGP-WM blieb in Sachsen. Nun wurde bei der EU eine Beschwerde eingereicht, es geht um Fördergelder in Millionenhöhe.

Der seit 1998 wieder auf dem Sachsenring ausgetragene Deutschland-GP ist einmal mehr Gegenstand von Ränkespielen hinter den Kulissen. Diesmal geht es um den Umbau der ersten Kurve nach der Start-Zielgerade, der nach Forderungen von MotoGP-Promoter Dorna gemacht werden musste, um weiterhin Austragungsort sein zu können.

Im Frühjahr 2012 wurden die Bauarbeiten für 1,5 Millionen Euro ausgeführt. Der Freistaat Sachsen wollte mit Fördermitteln für die Kosten aufkommen. Mit dieser Zusicherung im Rücken nahm die Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) einen Millionenkredit auf, um die Bauarbeiten vorzufinanzieren.

Aber die SRM sitzt nach wie vor auf diesem Schuldenberg. Das Problem: Der Freistaat darf die Gelder nicht auszahlen. «Aufgrund einer Beschwerde des Lausitzrings gibt es derzeit ein laufendes beihilferechtliches Verfahren zum Sachsenring bei der EU-Kommission», sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zur «Morgenpost».

Im Klartext: Die Rennanlage EuroSpeedway Lausitzring um die geschäftsführenden Gesellschafter Josef Hofmann, Josef Meier und Hermann Meier klagte bei der EU wegen unerlaubten Wettbewerbsvorteilen. Nun muss entschieden werden, ob die Politik dem Sachsenring zu stark unter die Arme gegriffen hat, als es um den Verbleib des prestigeträchtigen Rennens mit jährlich über 200.000 Besuchern ging. Der Lausitzring meldete bereits für die Ausgabe 2012 als Ausrichter sein Interesse an, als nach der Posse um den ADAC Sachsen die Zukunft des GP in Hohenstein-Ernstthal auf der Kippe stand.

Damals sprang die SRM aber als Veranstalter ein, um den WM-Event als wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region zu halten. Die SRM ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Bernsdorf, Lichtenstein und des Landkreises. Seit dem GP 2012 tritt die SRM mit der Unterstützung des ADAC München und der Landesregierung Sachsen anstellte des ADAC Sachsen als Rennveranstalter auf.

SRM-Chef Wolfgang Streubel zürnte angesichts der Lausitzring-Beschwerde bei der EU: Streubel: «Das ist das Verhalten von Nestbeschmutzern.»

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