Sachsenring: Kurve-11-Entschärfung heftig umstritten!
Bei der Sitzung der Safety Commission mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta, etlichen MotoGP-Piloten und Safety Officer Franco Uncini wurde grossteils über die Kurve 11 auf dem Sachenring diskutiert.
Uncini weilte bereits mit Loris Capirossi auf dem Sachsenring, wo mit mobilen Stahl-Kerbs eine Veränderung der Kurve getestet wurde. Daraufhin meldete die Sachsenring Management GmbH (SRM) am 6. März, dass beim Deutschland-GP im Juli definitiv mit abgeänderter Linienführung gefahren wird. Von einem Entschluss sind die Verantwortlichen aber noch weit entfernt.
«Es gibt einige Änderungsvorschläge, wie man diese schnelle Bergab-Rechtskurve entschärfen könnte», erzählte Stefan Bradl. «Es gibt Ideen, wie man den Streckenverlauf ändern könnte. Man könnte zum Beispiel die Kerbs ändern und die Kurve auf diese Weise langsamer machen. Aber manche Kollegen fürchten, wenn wir die Kurve langsamer machen, wird es eventuell noch gefährlicher, weil wir dann mit mehr Schräglage fahren. Wir haben von Bridgestone jedenfalls Dual-Compound-Vorderreifen für den Sachsenring verlangt, die einfach auf der linken Seite weicher sind als auf der rechten. Für Phillip Island brauchen wir die auch, weil es dort auch so viele Rechtskurven und kaum Linkskurven gibt.»
Auch die Moto2- und Moto3-Fahrer wurden um ihre Meinung gefragt. «Mein Papa meint, wenn man die Kurve langsamer macht, wird es noch mehr Stürze geben. Und in solchen Fällen hat er immer recht», meinte Philipp Öttl.
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat bisher keine schlüssige Idee zur Kurve 11. «Wir haben schon im Vorjahr über Lösungen gesprochen, aber bisher wurde kein tragbarer Konsens gefunden», erklärte Ezpeleta in Doha gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es gibt Fahrer, die den jetzigen Streckenverlauf beibehalten wollen. Dann gibt es andere Fahrer, die die Kurve ein bisschen langsamer und auf diese Weise entschärfen wollen. Bei der Safety-Commission-Sitzung haben wir in Katar gesagt, vielleicht sollte Stefan Bradl einmal hinfahren, ein paar Runden fahren und Vorschläge machen. Es ist zweifelhaft, ob für 2014 noch etwas umgebaut wird. Im Prinzip wäre es möglich. Aber so lange Marc Márquez sagt, es ist okay und die anderen Fahrer dort den Speed reduzieren wollen, haben wir keine Lösung. Aber es gefällt mir, wie clever Márquez, der 21 Jahre alt ist, und Stefan mit Valentino über dieses Thema reden. Diese beiden sind sooo erwachsen! Sie haben keine Scheu, Vale zu widersprechen. Und er hat viel Respekt für diese beiden, das spüre ich. Der Level des gegenseitigen Respekts ist unglaublich. Ich habe zu Franco Uncini und Javier Alonso gesagt: Wir müssen auf die Fahrer hören. Bevor sie nicht einig sind, unternehmen wir nichts.»