MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Valentino Rossi (2.): «Feld enger zusammengerückt»

Von Günther Wiesinger
Katar-GP 2014: Rossi vor Smith, Pedrosa und Bautista

Katar-GP 2014: Rossi vor Smith, Pedrosa und Bautista

Valentino Rossi ist auch nach 18 Jahren in der Weltmeisterschaft noch jederzeit für einen Sieg gut. Katar war ein Auftakt nach Mass für den Yamaha-Star.

Ein Valentino Rossi (35) in dieser Form ist aus der MotoGP-WM gar nicht wegzudenken. Wie er heute in Katar vom aussichtlos scheinenden zehnten Startplatz nach vorne stürmte, wie er mühelos bester Yamaha-Fahrer wurde, wie er Marc Márquez bis zur letzten Kurve das Leben schwer machte – das war aller Ehren wert.

«Ich bin sehr happy, sehr zufrieden, denn ich habe im Training zu stark gelitten. Ich musste vom vierten Startplatz wegfahren. Zeitmässig lag ich nicht so weit hinter den Topfahrern. Aber es ist halt schwierig, wenn du vom zehnten Platz losdonnern musst. Doch wir haben von Samstag auf Sonntag das Motorrad stark verbessert. Die Modifikationen, die wir dann noch fürs Rennen vorgenommen haben, waren perfekt. Ich habe in der ersten Runde einiges riskiert, aber es war unterhaltsam, es war wie in den alten Tagen, vor zehn Jahren ungefähr, überall habe ich Fehler gesehen, und viele Fahrer hatten eine ähnliche Pace. Die Organisatoren dieser Weltmeisterschaft haben jedenfalls ihr Ziel erreicht; das Feld ist enger zusammengerückt. Das ist grossartig für die Zuschauer. Und sogar vom Rennsattel aus sieht es fantastisch aus.»

Rossi weiter: «Ich war nach Bradls Sturz ab Runde 9 fünf Runden an der Spitze, Aber mir war bewusst, dass es auf einen Zweikampf gegen Marc hinauslaufen wird. Als ich dann Zweiter war, war ich bereits zufrieden, denn ich hatte Dani und Bautista hinter mir. Ich dachte, ein Podestplatz, das ist grossartig. Aber ich sah noch eine Chance auf den Sieg, also habe ich meine Trümpfe ausgespielt. Leider war Marc in den letzten Runden stärker als ich, er verdient den Sieg.»

«Ich weiss nicht genau, wie oft wir uns gegenseitig überholt haben. Sechsmal? Achtmal? Ich habe nur das letzte Überholmanöver von ihm in Erinnerung. Es war das entscheidende», meinte Rossi.
Natürlich musste der neunfache Weltmeister und 106-fache GP-Sieger auch ein paar Sätze zu seinem neuen Crew-Chief Silvano Galbusera sagen. «Es war ein riskantes Spiel, als ich ihn im November statt Jeremy Burgess ins Team geholt habe. Denn er hatte keine GP-Erfahrung. Aber ich habe ihn 2010 bei Superbike-Tests mit der R1 kennengelernt. Er versteht sein Geschäft. Mit Silvano werde ich in diesem Jahr stärker sein. Ich glaube, mit seiner Hilfe werden wir oft ein besseres Race-Set-up finden.»

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