MotoGP-Vorschriften: Yamaha und Ducati blieben stumm
Jorge Lorenzo: Auch Yamaha hat Nachteile durch das 20-Liter-Limit
Viele Experten wundern sich, warum Ing. Filippo Preziosi als General Manager bei Ducati Corse irgendwann im Jahr 2012 eingewilligt hat, dass in der MotoGP-WM 2014 die Motorenentwicklung eingefroren und die Anzahl der erlaubten Motoren schon 2013 von sechs auf fünf reduziert wird.
Denn durch das «frozen engine development» vermasselte er Ducati auch die Möglichkeit, während der Rennsaison 2014 neue Chassis-Entwicklungen einzusetzen oder die Geometrie zu ändern, denn da müssten ja auch die Motoraufhängungspunkte geändert werden. Auch die Reduktion von 21 auf 20 Liter Treibstoff für 2014 liess Preziosi ohne Widerrede über sich ergeben.
Um diesem Schlamassel zu entkommen, musste der neue Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna zu den Vorteilen der Open-Class Zuflucht nehmen.
Dabei musste jedem halbwegs aufgeweckten Techniker von Anfang an klar sein, dass die Honda Racing Corporation (HRC) diese Vorschläge damals auftischte, weil die Japaner wussten, dass sie mit ihren 1000-ccm-RC213V-Motoren dann Vorteile haben würden.
Auch Yamaha liess sich ins Bockhorn jagen.
Die stolzen Japaner wollten einfach nicht zugeben, dass sie bei fünf Motoren und 20 Liter Sprit 2014 Probleme kriegen würden. Deshalb legte Kouichi Tsuji, General Manager der Yamaha Motorsport Development Division, kein Veto gegen die Honda-Vorschläge ein.
«Honda sagte, sie kommen mit 20 Liter und fünf Motoren aus, und die Yamaha-Ingenieure wollten nicht zugeben, dass sie diese Änderungen vor Probleme stellen», verriet ein MotoGP-Funktionär.