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Remus Racing: Nur zwei Wildcards mit Martin Bauer?

Von Günther Wiesinger
Das österreichische Team «Remus Racing by S&B Motorsport» ist noch auf Geldsuche und will neue Suter-Chassis kaufen. Statt der fünf geplanten Wildcards mit Martin Bauer ist jetzt von zwei die Rede.

Das österreichische Team «Remus Racing by S&B Motorsport» von Techniker Fritz Schwarz und Andreas Bronnen wollte in der kommenden MotoGP-Saison mit dem dreifachen IDM-Superbike-Champion Martin Bauer (38) aus Niederösterreich die Rennen in Assen, auf dem Sachsenring, in Brünn, Misano und Valencia mit Wildcards bestreiten.

Ende Januar erklärte Teammanager Andrea Bronnen gegenüber SPEEDWEEK.com, es werde demnächst eine Pressemitteilung zu diesem Thema veröffentlicht.

Aber es folgten drei Monate Funkstille.

Techniker Fritz Schwarz (ihm gehört die Firma Fritze Tuning in Andorf bei Schärding), der mit Michi Ranseder 2011 knapp die IDM Supersport auf einer Yamaha R6 verlor und mit ihm dann 2012 und 2013 zweimal knapp in der IDM Superbike auf der BMW S1000RR scheiterte, hat vor drei Monaten angekündigt, man würde bei der Firma Suter Racing Technology in Turbenthal/CH gerne die letztjährigen Suter-Chassis des Teams Iodaracing mit dem längeren Radstand kaufen.

Doch bisher ist das österreichische Low-Budget-Team mit Suter nicht handelseinig geworden. Es sind bisher auch keine Testfahrten geplant, es fehlen noch Sponsoren.

Dabei war die Rede von neuen Motoren mit pneumatischem Ventiltrieb, von Motorvorwärmung und neuer Elektronik.

Bisher wurden bei Bridgestone auch noch keine Testreifen bestellt. «Ich habe von den Österreichern schon lange nichts gehört», sagt Chief Coordinator Thomas Scholz. «Ich habe auch keinen Testplan von ihnen.»

Bei der Teamvereinigung IRTA ist bisher kein Antrag für eine Wildcard 2014 eingegangen.

Wir haben uns bei Teamteilhaber Fritz Schwarz nach dem neuesten Stand der Dinge erkundigt.

Fritz, es ist sehr ruhig geworden um euer MotoGP-Projekt. Es waren fünf Renneinsätze geplant. Wie sieht es jetzt aus?

Ich habe über den Winter einiges gemacht und auch probiert. BMW hat uns in Brünn Rennmotoren sehr teuer angeboten. Das habe ich abgelehnt. Ich sagte: Wir probieren das selber. Und wenn wir nichts zusammenbringen, dann lassen wir es.
Inzwischen habe ich noch ein bisschen an den Motoren gebastelt. Auch bei der Elektronik haben wir einiges geplant. Und von Eskil Suter möchten wir weiterhin die beiden 2014-Chassis von Iodaracing kaufen.
Sobald wir das ganze Paket beisammen haben, werden wir testen gehen und uns nachher um eine Wildcard umschauen, wo auch immer.
Ich möchte gerne in Brünn fahren. Valencia würde mir auch gefallen.

Ihr habt letztes Jahr zwei saubere Auftritte hingelegt, auch wenn es in Brünn und Valencia nur jeweils zum letzten Platz gereicht hat?

Ja, das Feedback, das wir von der IRTA bekommen haben, war sehr positiv.
Die hatten eigentlich Angst, dass bei uns das Gleiche passiert wie bei den amerikanischen Wildcard-Teams.
Dorna und IRTA wollen halt keine Wildcard-Fahrer, bei denen dauernd die Motoren platzen und das Öl die Strecke versaut, sodass das Training abgebrochen werden muss.

Es ist inzwischen viel Zeit verstrichen. Werden jetzt die Ioda-Bikes bei Suter gekauft?

Ich schätze, dass wir nächste Woche einmal in die Schweiz fahren werden und uns das Material anschauen.

Wie werden die Wildcard-Einsätze finanziert?

Wir stehen mit einigen Sponsoren in Verhandlungen. Es kann sehr gut ausschauen, es kann aber auch mittelmässig ausschauen. Es wird davon abhängen, was wir in den nächsten drei Wochen zusammenbringen.
Wir hatten auch letztes Jahr neben Remus noch drei Sponsoren, das hat sich zusammengeläppert.
Aber den grössten Kuchen machen die beiden Motorräder aus. Eines gehört dem Andy, eines gehört mir. Ich habe selber einiges investiert. Ein Motorrad habe ich praktisch schon an eine Privatkundschaft in der Schweiz zurückverkauft. Das ist ein Unternehmer. Es gibt für diese Bikes nicht Interessenten wie Sand am Meer, aber es gibt doch einzelne.

Wie sieht es mit der Elektronik aus? Ihr werdet nicht die Einheits-ECU von Magneti Marelli fahren?

Nein, als Wildcard-Team ist uns die Wahl der Elektronik freigestellt. Wir werden allerdings nicht mehr mit der bisherigen BMW-Elektronik fahren, weil dort das Eingreifen sehr schwierig und zeitraubend ist. Das ist ein modifiziertes Serien-Steuergerät, das sehr viel kann. Aber du brauchst sehr lange, um irgendwelche Tatbestände zu ändern. Das war unser Hauptproblem.

Ihr bekommt aber auch ohne Einheits-ECU die 24 Liter und die weicheren Hinterreifen der Open Class?

Ja, aber ich muss dazu sagen, wir haben in Brünn und in Valencia 2014 keine 20 Liter gebraucht. Gut, wenn man irgendwann mal schneller unterwegs ist, kann der Verbrauch schon um 1 oder 1,5 Liter steigen...
Anderseits müsste man mit der neuen Elektronik eine Kleinigkeit einsparen können.

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