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Stefan Bradl/Rang 10: «Das darf nimmer passieren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl kämpfte beim Jerez-GP mit dem Rücken zur Wand. Nach fünf Runden begann das lästige «arm pump»-Problem.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello besuchte Stefan Bradl eine Stunde nach dem Rennen im Motorhome und versuchte nach Leibeskräften, sein fahrendes Personal nach dem zehnten Platz beim GP von Spanien wieder zu trösten und moralisch aufzurichten.

«Stefan», sagte er. «Wir sind immer noch auf Platz 6 in der Weltmeisterschaft. Und wir werden analysieren, warum es heute wieder zu diesen ‹arm pump›-Problemen kam. Und dann werden wir alles tun, um solche Komplikationen künftig zu vermeiden.»

Stefan Bradl, Vierter im Warm-up und Siebter im Qualifying, war enttäuscht. Denn er hätte sich Platz 5 zugetraut. Aber der Ärger mit dem rechten Unterarm ging bereits früh los.

Stefan, wann ist das arm pump losgegangen?

Das ist relativ früh losgegangen. Nach fünf Runden habe ich gemerkt: «Hoppala, ich muss vorsichtig sein.»
Ich habe gemerkt, dass leichte Schmerzen im rechten Unterarm auftreten. Ich habe versucht, an der Bremshebelverstellung etwas zu verändern, damit der Hebelweg geringer wird. Aber das hat auch nichts mehr gebracht.
Zum Glück haben sich die Beschwerden in den letzten sechs, sieben Runden nicht mehr verstärkt.
Das Risiko heute war zu gross. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder ich fahre dort ins Ziel, wo ich ins Ziel gefahren bin. Oder ich stürze.
Ich habe mich für die erste Möglichkeit entschieden.
Es war nicht mehr möglich.

Hast du dich manchmal verbremst, wegen der Schmerzen im rechten Unterarm?

Ja, mehrmals. Ich habe deswegen mehrere Fehler gemacht. Ich habe den Bautista einmal attackiert, aber das hat nicht funktioniert. Ich habe sogar nachher ohne Bedrängnis zwei, drei Fehler gemacht, wo ich gesehen habe: «Scheisse, es geht nicht. Ich muss diesen zehnten Platz heimbringen.»

Am Schluss hast du auch Pol Espargaró nicht Paroli bieten können?

Ich war chancenlos. Ich habe kein Mittel gehabt, das mir erlaubt hätte, mit den anderen Jungs um Platz 5 zu kämpfen. Wir wissen, woran es liegt. Wir werden jetzt alles dafür tun, damit das wieder weggeht und nie mehr auftritt.

Du warst nach der ersten Runde an siebter Stelle. Da sah noch alles rosig aus. Aleix Espargaró war anfangs vor dir, dann plötzlich wieder hinter dir?

Ich glaube, er hat sich mit Dovizioso angelegt und musste einen weiten Umweg machen.

Wir haben ein Foto, auf dem der Sturz von Iannone zu sehen ist. Das war knapp vor dir?

Ja, ich war knapp an ihm dran. Das hat mich auch etwas Zeit gekostet. Aber das hat bei dem Rennen, das wir heute gefahren sind, keine Rolle gespielt. Das war wurscht.

Rossi war in Texas nur Achter, Dovizioso in Las Termas Neunter. Solche Rückschläge passieren also auch den andern?

An einem Tag wie heute fällt es mir schwer, zu solchen Fragen was Schlaues zu sagen, weil die Enttäuschung gross ist, nach dem, was heute passiert ist.

Aber generell wissen wir, dass wir mehr drauf haben als Platz 8 oder Platz 10.

Dass wir hier in Jerez nicht aufs Podest fahren würden, das haben wir nach dem Qualifying gewusst – da Rossi stärker geworden ist und dazu Dovizioso auf der Ducati.

Jetzt müssen wir schauen, dass wir in zwei Wochen in Le Mans wieder ein bisschen Punkte aufholen. dass wir wieder unter die ersten fünf kommen.

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