Kalex: 2015 MotoGP-WM mit Yamaha und Viñales?
Maverick Viñales: Für 2015 ist noch alles offen
Bei der deutschen Firma Kalex engineering aus Bobingen wurde von den Firmenchefs Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn schon letztes Jahr überlegt, unter welchen Umständen irgendein MotoGP-Open-Class-Projekt zustande kommen könnte.
Kalex-Kunde Marc VDS Racing überlegte für 2014 lange, ob man Yamaha-M1-Motoren leasen und bei Kalex dazu ein Rolling Chassis bauen sollte. Aber es lief die Zeit davon, Marc VDS bekam keinen Startplatz und transferierte den Moto2-Vizeweltmeister Scott Redding ins Gresini-Honda-Team.
Jetzt hat Moto2-Teamchef Sito Pons, der 2013 mit Pol Espargaró die WM gewann und Rabat auf Platz 3 brachte, die MotoGP-WM wieder im Auge. Er braucht eine zukunftsträchtige Lösung für seinen augenblicklichen Moto2-WM-Dritten Maverick Viñales.
Pons vertraut in der Moto2-WM seit 2010 auf Kalex, er liegt momentan mit Moto3-Weltmeister Viñales und dem letztjährigen WM-Dritten Salom in der Moto2-WM auf den Rängen 3 und 8.
Pons hat bei Yamaha wegen Open-Class-Motoren für 2015 angefragt, Kalex wäre der erwünschte Chassis-Partner. Viñales hat zwar bei Pons einen Vertrag für die Saison 2015, aber er gilt nur für die Moto2-WM. Wenn er MotoGP fährt, kann er sich bei anderen Teams umhören. Pons hat jedoch bisher kein Budget für die Königsklasse. Dafür könnte MarcVDS eine Kalex-Yamaha bestellen; dort wäre Tito Rabat der mutmassliche MotoGP-Chauffeur.
Kalex hat schon vor einem Jahr klargestellt, dass von der Auftragsvergabe bis zum ersten MotoGP-Roll-out eine Frist von sechs Monaten verstreichen würde. Wenn Pons oder MarcVDS also 2014 noch testen wollen, müsste demnächst entschieden werden.
«Ich habe in diesem Jahr schon früher begonnen, mit den möglichen Partnern über MotoGP-Projekte zu sprechen», erklärte Kalex-Designer Alex Baumgärtel im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Pons wäre interessiert, auch Marc VDS hat schon darüber gesprochen. Die Entscheidung müsste jetzt fallen... Aber die Informationen von Yamaha an den Chassis-Hersteller fliessen erst, wenn das Team einen Vertrag für die Motorenlieferung unterschrieben hat. Keine Ahnung, ob sich in dieser Hinsicht in absehbarer Zeit etwas tut.»
Erfahrungsgemäss entscheiden die Teams erst im Juli oder August. Aber mit Foward könnte sich ein anderer MotoGP-Partner ergeben, der jetzt schon Yamaha-Motoren hat und auch in der Moto2-Klasse mit Kalex antritt.
MarcVDS bekommt nur dann einen Platz, wenn das Team auf die Zuwendungen der Dorna verzichtet. Denn nur 22 Fahrer pro Saison werden von der Dorna mitfinanziert. Pro Fahrer werden rund 600.000 Euro bezahlt.