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Maverick Viñales: Ist er so gut wie Márquez?

Von Günther Wiesinger
Der Spanier Maverick Viñales wandelt auf den Spuren von Marc Márquez. Er kam rascher zu Siegen in den Klassen 125 und Moto2. Wird er auch schneller Moto2-Champion?als der

Der Spanier Maverick Viñales (19) ist als Rennfahrer ein besonderes Kaliber. Kein anderer hat gleich sein zweites Moto2-Rennen gewonnen. Kein anderer lag nach zwei Moto2-Rennen in der WM-Tabelle bereits an zweiter Stelle. Kein anderer fuhr (wie Maverick im Herbst in Almeria) nach drei Testtagen schon Bestzeiten gegen Moto2-Sieger wie Nakagami und Simón.

Und wir kennen diese Kunststücke des schnellen Spaniers bereits aus der 125er- und Moto3-WM. Mit 16 Jahren brach das Ausnahmetalent wie ein Überfall über die Achtelliter-Weltmeisterschaft herein. 2011 fuhr er in seinem ersten WM-Lauf in Katar auf Platz 9, beim dritten war er in Portugal schon Vierter. Das vierte Rennen in Le Mans gewann er – als 16-Jähriger. Die WM beendete Wunderknabe Maverick als Dritter hinter Terol und Zarco – vor Cortese, der seine siebte GP-Saison bestritt.

Seither wird Maverick oft in einem Atemzug mit dem spanischen Überflieger Marc Márquez genannt. Und er könnte den Repsol-Honda-Superstar, dem er schon einige Rekorde abgejagt hat, auch auf einem wichtigen Gebiet übertrumpfen: Viñales könnte – im Gegensatz zu Márquez – gleich in seiner ersten Moto2-Saison Weltmeister werden. Stefan Bradl hat das bei der Nummer 93 im Jahr 2011 erfolgreich verhindert.

Die Art und Weise, wie Maverick Viñales auf der Kalex des Pons Tuenti HP 40-Teams auf dem anspruchsvollen Circuit of The Americas (COTA) dominiert hat, sollte seinen Gegnern Kopfzerbrechen machen.

Maverick kontrollierte das Rennen, das von zahlreichen Stürzen gekennzeichnet war (wie das Training), wie ein alter Fuchs. Er liess den von technischen Problemen geplagten Tito Rabat um 4 Sekunden hinter sich. Weder Domi Aegerter noch andere alte Hasen wie Kallio konnten den Speed von Viñales auf die Dauer mitgehen. Wer es probierte, stürzte – wie Simeon. Auch weiter hinten gab es viele Stürze – Sam Lowes, Luis Salom, Josh Herrin (zweimal), Jonas Folger, Johann Zarco, Franco Morbidelli, Nico Terol, Alex Pons, Julián Simón und Lorenzo Baldassarri fanden sich wider Willen im Schotter wieder. Simón könnte für seinen Abschuss von Rennfavorit Johann Zarco sogar noch ein Strafpunkt drohen.

«Natürlich habe ich davon geträumt, dass wir so ein Ergebnis erreichen können, wenn wir zielstrebig und unermüdlich arbeiten», stellte Siegfahrer Viñales nach seinem ersten Moto2-Triumph fest. «Ich habe schon bei den Wintertests gesehen, dass wir besonders viel daran arbeiten müssen, mit gebrauchten Reifen schnell zu fahren. Ich bin immer wieder Long-runs gefahren, deshalb hatten wir am Ende des Rennens eine unglaubliche Pace. Ich muss mich beim Team bedanken. Alle Techniker haben grossartige Arbeit geleistet. Ich habe mich in Austin bis zum Schluss auf dem Motorrad sehr wohl gefühlt.»

Natürlich wurde der Moto3-Weltmeister von 2013 (auf Calvo-KTM) gefragt, ob denn die Moto2-Klasse (600 ccm) leichter sei als die 125er und die Moto3 (250 ccm), weil er hier noch schneller zum ersten GP-Sieg kam.

«Nein, nein», winkte Viñales ab, «die Moto2 ist viel ausgeglichener. Da sind 15 Fahrer sehr dicht beisammen, es gibt viel mehr Sieganwärter. Du musst immer sehr fokussiert bleiben, immer fighten, sonst gehst du hier unter.»

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