Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Cal Crutchlow (13.): «Das Bike bleibt nicht stehen»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow im Le-Mans-Training: nur Rang 13

Cal Crutchlow im Le-Mans-Training: nur Rang 13

Nach dem armseligen 13. Platz im Freitag-Training von Le Mans deckte Cal Crutchlow die Schwachstellen der Ducati GP14 aus seiner Sicht schonungslos auf.

Cal Crutchlow beendete den Freitag in Le Mans auf dem trostlosen 13. Platz; er büsste 1,455 Sekunden auf Marc Márquez ein und wurde von Andrea Iannone und Andrea Dovizioso deklassiert.

Der britische Ducati-Werksfahrer wirkte grimmig und missmutig, er macht sich bei den Roten keine Illusionen mehr. Von seinen Management sollen schon wieder Kontakte zu HRC geknüpft worden sein, auch bei Forward-Yamaha wäre der letztjährige WM-Fünfte willkommen.

«Der Freitag ist nicht nach Plan verlaufen. Wir haben in Mugello das Basis-Setting von Ducati getestet, das die anderen Fahrer benützen. Aber ich habe Mühe damit. Ich konnte heute wieder einmal tun, was ich wollte, ich bin trotzdem nicht schneller geworden», seufute Cal. «Die Zeiten blieben immer gleich. Wir können beim Set-up ändern, was wir wollen, an den Zeiten ändert sich nichts. Wir sind zu weit von den anderen zwei Ducati-Fahrern weg, das ist sicher. Ich verliere fast alles beim Bremsen. Aber das ist nichts Neues. Wir brauchen für den Samstag eine andere Abstimmung, sonst kommen wir nicht nach vorne. Ich möchte das Bike verbessern, damit ich mehr Kurvenspeed fahren kann, aber in diesem Bereich haben wir das Untersteuern, also kann ich in keinem anderen Bereich Zeit gewinnen als beim Bremsen. Es ist sehr, sehr schwierig, mit diesem Motorrad mehr Kurvenspeed zu fahren. Wenn ich den anderen Fahrern folge und sehe, was sie in der Kurvenmitte aufführen können, dann wird mir klar, wo unsere Schwachstelle liegt. Für die beiden Andreas ist das Motorrad in den Bremszonen anscheinend sehr gut. Bei mir sieht es ganz anders aus.»

Und gerade Crutchlow hatte beim Bremsen bisher nie eine Schwachstelle. «Ja, richtig. Aber mein Fahrstil ist anders als jener der beiden andern Ducati-Fahrer. Die grosse Stärke des Bikes ist auch die grosse Stärke der anderen zwei Ducati-Fahrer... Ich hingegen kann diese Vorteile nicht im Geringsten ausnützen. Meine Stärke war immer die Art und Weise, wie ich die Bremse loslasse, der Kurvenspeed und wie ich aus den Ecken rausgedonnert bin. Diese Vorzüge kann ich jetzt nicht mehr ausspielen. Das geht mit diesem Motorrad unmöglich. Wir müssen uns in den Bremszonen verbessern. Aber sogar meine Position auf dem Bike sieht merkwürdig aus. Ich kann das Motorrad nicht abbremsen. Ich betätige den Bremshebel vorne viel kräftiger als die anderen zwei, aber die Maschine bleibt nicht stehen. Wir müssen zuallererst einmal verstehen, was da schiefläuft. Dann können wir irgendwann unsere Platzierung verbessern. Aber die Daten zeigen, dass ich mehr Bremsdruck erzeuge, dass ich an derselben Stelle bremse wie die anderen zwei, aber es nützt alles nichts.»

Crutchlow weiss, dass sein Team unermüdlich schuftet und sich auch Ducati anstrengt. «Aber wir können dieses Problem nicht lösen. Ich ziehe den Bremshebel, aber die Maschine wird nicht abgebremst. Es ist hier nicht dasselbe Problem wie im Jerez-Rennen, dort hat die Bremse einfach überhitzt. Heute war es kühl... Fest steht: Ich bremse das ganze Jahr in jeder einzelnen Kurve härter als die anderen zwei Ducati-Fahrer, aber ich bin trotzdem zu langsam. In Le Mans liegen die Zeiten sehr eng beisammen. Aber wir sind deutlich zu weit hinten, daran gibt es nichts zu rütteln», beklagte sich Crutchlow.

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