Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Ducati steigert sich, Cal Crutchlow mit Schmerzen

Von Günther Wiesinger
Ducati wird langsam wieder eine Macht im MotoGP-Sport. Dovizioso, Crutchlow und Iannone profitieren von den Open-Vorteilen und von Technik-Upgrades.

Richtigen Grund zum Jubeln hatten die Ducatisti diesmal in Mugello wieder nicht. Seit 2009 (der bisher einzige Sieg durch Casey Stoner) haben die Roten in Mugello nicht gewonnen.

Dabei sah nach dem zweiten Startplatz von Andrea Iannone beim Mugello-GP noch alles rosig aus. Andrea Dovizioso fuhr als Achter los, Cal Crutchlow als Sechster.

Aber die Ausbeute im Rennen liess zu wünschen übrig: 6. Dovizioso. 7. Iannone, Crutchlow gestürzt.

2013 waren die Ducati-Asse Dovizioso und Hayden beim GP von Italien auf den Plätzen 5 und 6 eingelaufen.

Ducati kann ja als Werksteam die Vorzüge der Open Class nützen, weil sie 2013 kein Rennen gewonnen haben. Sie haben also zwölf statt fünf Motoren, die Motorentwicklung ist nicht eingefroren, sie dürfen im Rennen 24 statt 20 Liter Sprit verheizen. Dazu kommen die weichen Hinterreifen und weniger Einschränkungen bei den Testvorschriften.

Das heisst: Ducati kann die Power und die Drehzahl beliebig erhöhen, man muss auf den Verbrauch keine Rücksicht nehmen. Dadurch kam der MotoGP-Top-Speed-Rekord von Andrea Iannone mit mehr als 349 km/h zustande.

Ducati kreuzte in Le Mans mit einem neuen Chassis auf, in Mugello kam der ersehnte Upgrade beim Desmosedici-Motor. Alle diese Modifikationen werden von den Piloten willkommen geheissen.

«Der neue Motor ist im fünften und sechsten Gang definitiv stärker», bestätigte Cal Crutchlow. «Das Bike war in Mugello eine Rakete – ohne Zweifel. Die Leistung sollte auch sanfter einsetzen. Davon habe ich aber nichts gespürt.»

Dovizioso pflichtete bei. «Der Motor geht jetzt auf den Geraden unglaublich. Das ist natürlich positiv.»

In Barcelona (Rennen am 15. Juni) ist die Zielgerade fast genau so lang wie in Mugello, «Good News» für die Ducati-Asse.

Aber die alten Probleme sind noch nicht ausgemerzt: Die Ducati GP14 leidet am bekannten Untersteuern, das führt zu Problemen in den langgezogenen Kurven.

Übrigens: Ducati wird die Open-Vorteile auch 2015 geniessen. Mit zwei leichten Einschränkungen: Wenn saisonübergreifende 20914/2015 ein Sieg, zwei zweite Plätze oder drei dritten Plätze eingefahren werden (von allen Fahrern gemeinsam), dürfen nur noch 22 statt 24 Liter verwendet werden. Bei drei Siegen werden die weichen Hinterreifen gestrichen.

Die Crutchlow-Misere: vier Nuller in sechs Rennen

Cal Crutchlow steht in der WM-Tabelle nur auf Platz 16 – mit 15 Punkten und vier Nullern in sechs Rennen.

Er leidet immer noch an den Nachwirkungen des Sturzes in Austin/Texas. «Die rechte Hand ist immer noch gebrochen. der Bruch ist nicht verheilt», versichert Cal. «Ich habe sogar beim Handschuh-Anziehen Mühe damit. Und ich kann niemandem die Hand schütteln. Sobald die Hand gedrückt wird, tut sie weh. Aber auf dem Motorrad geht es. Ich kann die Vorderradbremse recht gut handhaben.»

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