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Valentino Rossi: «Honda ist uns einen Schritt voraus»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Der italienische Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi sagte es nach dem Sachsenring-MotoGP-Qualifying ganz unverblümt: «Honda ist gegenüber Yamaha im Vorteil.»

Es gab Jahre, da galt der Yamaha in der MotoGP-Klasse als Yamaha-Strecke, aber seit Rossis Sieg 2009 hat Honda alle Siege abgeräumt. 2010 bis 2012 gewann Dani Pedrosa dreimal hintereinander, im Vorjahr siegte Marc Márquez.

«Der Sachsenring ist jetzt eine Honda-Piste», ist Valentino Rossi überzeugt.

Kein Wunder: Im Samstag-Qualifying fuhren die Honda-Asse Márquez, Pedrosa und Bradl auf die Ränge 1, 2 und 3. Dahinter folgten die drei M1-Yamaha von Aleix Espargaró, Lorenzo und Rossi auf den Startplätzen 4, 5 und 6.

«Seit drei oder vier Jahren kann man das so bezeichnen», ergänzte der italienische Yamaha-Star. «2012 wurde Jorge hier in Sachsen von Stoner und Pedrosa um zehn Sekunden angehängt... Warum das so ist? Es gibt hier enge Kurven, Beschleunigung aus sehr langsamen Ecken raus, eine harte Bremszone in Turn One, dort hat die Honda auch Vorteile. Für uns ist das inzwischen eine schwierige Piste, ganz ehrlich. Sie ist zwar flüssig, aber vielleicht ein bisschen zu eng für die M1. Jorge und ich haben im Qualifying einen sehr ähnlichen Speed gehabt. Wir werden sehen, wie die Situation im Rennen aussehen wird. Ich will aufs Podest fahren...»

Wenn man die ersten acht Rennen in diesem Jahr als Grundlage nimmt, muss man behaupten: Heute ist jede Strecke eine Honda-Strecke.

Was kann Yamaha tun, um die Situation wieder umzudrehen?

«Auf einer herkömmlichen Rennstrecke ist unser Motorrad sehr, sehr knapp an den Honda dran. Auf manchen Pisten ist der Unterschied ein bisschen grösser. Honda ist uns einen Schritt voraus, was die elektronische Kontrolle des Motors betrifft. Also sind sie besser bei der Motorbremse, beim Bremsen, beim Beschleunigen, beim Gängewechseln, da haben sie Vorteile. Yamaha muss also in diesen Bereichen arbeiten.»

Rossi räumt aber ein, dass die Honda-Erfolge zu einem erheblichen Teil auch dem Ausnahmekönner Marc Márquez zuzuschreiben sind. «Marc ist der Fahrer, der am besten in Form ist. Er ist momentan der schnellste Mann auf der Piste», beteuert der neunfache Weltmeister.

Wann wird Yamaha wieder zu Honda aufschliessen? Vielleicht erst 2016, wenn die Einheits-ECU von Magneti Marelli auch für die Factory-Teams vorgeschrieben ist und elektronisch abgerüstet wird?

Rossi: «Nein, so lange darf es nicht dauern. Ich hoffe, es geht schneller. Ich hoffe, wir schaffen das schon im nächsten Jahr. Bei Yamaha wird fleissig gearbeitet. Wir beschäftigen uns mit Verbesserungen für nächste Saison. 2016 – da fangen alle Werke mit einem weissen Blatt Papier an. Da beginnt alles bei Null. Dann kann sich wirklich alles ändern.»

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