Cal Crutchlow: «Ich habe vieles nicht verstanden»
Cal Crutchlow
Cal Crutchlow (28) gibt zu, dass er grosse Verbesserungen bei seiner eigenen Fahrweise machen muss, um an die Leistungen der Ducati-Kollegen Andrea Dovizioso und Andrea Iannone heranzukommen.
Der letztjährige WM-Fünfte hat sich am Samstag festgelegt, dass er auch 2015 bei Ducati fahren wird, obwohl er theoretisch bis 31. Juli von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen kann. Er hat auch mit Suzuki und LCR-Honda verhandelt.
Crutchlow hat bei den ersten neun Rennen nur drei Top-Ten-Ergebnisse erzielt. In Argentinien war er allerdings gar nicht gestartet.
Crutchlow hat den Umstieg von der YZR-M1-Yamaha auf die Desmosedici bisher nicht bewältigt; er liegt in der WM-Tabelle nur an 14. Position.
2013 hatte er auf der Tech3-Yamaha vier Podestplätze erzielt.
Andrea Dovizioso hingegen war in Texas schon Dritter und in Assen Zweiter.
Andrea Iannone, 2010, 2011 und 2012 jeweils Dritter in der Moto2-WM, schnitt bisher deutlich besser ab als Crutchlow – er ist WM-Achter und soll deshalb eine dritte rote Werks-Ducati steuern, allerdings im Pramac-Team.
Crutchlow glänzte auf der Yamaha mit hohem Kurvenspeed, die Ducati lässt diesen Fahrstil nicht zu. «Ich glaube nicht, dass das Motorrad in dieser Saison drastisch besser ist als letztes Jahr», sagte Cal Crutchlow gegenüber MCN. «Ich denke, Dovi und Iannone haben sich gesteigert. Die Maschine ist nicht viel besser, weil Konstrukteur Gigi Dall’Igna noch keine Zeit hatte, um sich damit zu beschäftigen. Aber ich bin gespannt auf das nächstjährige Projekt. Ich werde alles geben, und das gilt auch für die Ducati-Ingenieure. Ich weiss, ich muss auch meinen Fahrstil verbessern. Ich darf nicht alles auf die Ducati schieben. Ich erlebe nicht gerade mein bestes Jahr. Aber jeder macht im Rennsport gute und schlechte Jahre durch. Ausser Marc Márquez hat momentan keiner ein perfektes Jahr. Ich hatte auch 2011 eine üble Saison, als ich neu in die MotoGP-WM kam. Danach hatte ich zwei gute Jahre, im Moment wieder ein schlechtes.»
Crutchlow gibt zu, dass er noch nicht weiss, wie er das optimale Potenzial aus der Ducati herausquetschen kann. «Es gab nicht viele Punkte in meiner Karriere, an denen ich gesagt habe, ich muss das Motorrad besser verstehen. 2014 ist ein Spiegelbild von 2011. Damals habe ich vieles nicht verstanden. Ich bin kein Dummkopf, aber ich bin manchmal im ersten Jahr nicht so gut, wenn ich etwas neu lernen muss. Ich scheue mich nicht, das zu sagen. Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich mit den Bridgestone klar gekommen bin. Und ich brauche anscheinend ein Jahr, bis ich dieses Motorrad verstehe. Aber das war bei jedem Fahrer so, der auf die Ducati gesprungen ist. Das erste Jahr war für alle mühsam, dann haben sich die Fahrer gesteigert.»