Stefan Bradl in Indy: Was ist seine Bestzeit wert?
Stefan Bradl: «Das war eine schnelle Runde»
«Diese Bestzeit ist nicht besonders viel wert», ist sich Stefan Bradl bewusst, der auf dem Indianapolis Motor Speedway in 1:32,522 min die bislang schnellste Runde des Wochenendes fuhr. «Wichtig ist, dass man in den Top-10 ist und eine Konstanz aufweisen kann. Es ist schön vorne zu sein, wir haben aber noch Probleme damit das Richtige herauszufinden. Wir haben viel probiert, andere Hinterradfederung, ein bisschen härter, da müssen wir den Mittelweg finden, was mir am Besten taugt. Was die Elektronik angeht, haben wir uns im Vergleich zu Freitag deutlich verbessert, das Motorrad ist beim Beschleunigen sanfter und weicher zu fahren. Ich bin aber noch nicht ganz zufrieden, was die Konstanz anbelangt.»
Eine Sekunde schneller, das ist eindrucksvoll. Wie viel geht auf die schnellere Strecke zurück, um wie viel habt ihr die Honda verbessert? Bradl: «Ich würde sagen, 4/10 sec haben wir gefunden, 0,6 sec wurde die Strecke besser.»
«Die Tendenz mit den Reifen geht ein bisschen zum weichen», erklärte der Bayer SPEEDWEEK.com. «Die Strecke hat sich vom Grip her verbessert, der weiche Hinterreifen verträgt es jetzt auch. Es sieht so aus, als würden wir die Richtung weicher Reifen einschlagen, ich war damit aber unkonstant, weil wir viele Sachen probiert haben. Wenn wir im vierten freien Training die Konstanz verbessern können, dann schaut es echt gut aus.»
Gut fürs Ego ist die Bestzeit trotzdem? «Ja», grinste Bradl. «Mir ist eine gute Runde gelungen, da kann ich mir jetzt nicht viel davon kaufen. Aber es ist gut, dass ich weiß, dass ich es kann, dass ich nicht auf verlorenem Posten unterwegs bin. Es zeigt, dass unser Speed da ist. Ich weiß, dass ich auf eine oder auf ein paar Runden schnell bin. Aber ich muss das ganze über 27 oder 28 Runden können. Das war das Problem in den letzten paar Rennen.»
Den Werks-Honda von Marc Márquez (6.) und Dani Pedrosa (9.) nahm Bradl 0,340 und 0,698 sec ab. «Die haben an der Rennabstimmung gearbeitet», ist der ehemalige Moto2-Weltmeister überzeugt. «Man hat das ja am Freitag im Training gesehen, da haben die Ducati auf einmal einen rausgehauen und ich war nur 14. Ich wollte heute auf Nummer sicher gehen, damit ich in Qualifying 2 direkt dabei bin. Ich habe von dem Reifen profitiert, den ich im ersten freien Training gespart habe. Heute Nachmittag gilt es an der Abstimmung zu arbeiten, an der Konstanz.»
Das Qualifying beginnt um 20.10 Uhr deutscher Zeit.