Aprilia-Rennchef Romano Albesiano: Seine MotoGP-Pläne
Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano
Aprilia Racing hat Ende Juni beschlossen, bereits in der nächsten Saison statt 2016 mit einem Werksteam in die MotoGP-Weltmeisterschaft zurückzukehren.
Denn die Entwicklung und die Infrastruktur bei Iodaracing mit Fahrer Danilo Petrucci reichen nicht aus, um das wahre Potenzial der 1000-ccm-V4-Maschine aufzudecken.
Das MotoGP-Motorrad soll für 2015 ein neues Chassis, einen modifizierten Motor, eine neue Aerodynamik und vor allem ein Seamless-Getriebe und einen pneumatischen Ventiltrieb erhalten.
Das sind grossteils Neuigkeiten, die der damalige Aprilia-Renndirektor Gigi Dall'Igna bereits für 2014 angekündigt und geplant hatte, ehe er sich zu Ducati absetzte.
Dadurch kam es bei Aprilia Racing vorübergehend zu einem technischen Stillstand, es gab Budgetprobleme, aber vor ein paar Monaten hat Piaggio-Eigentümer Roberto Colannino entschieden, wieder ordentlich in die Motorradsparte zu investieren.
Er will den Erzrivalen Ducati angreifen – samt Gigi Dall'Igna.
Aprilia hat 2010 und 2012 mit Max Biaggi die Superbike-WM gewonnen, der italienische Superstar wurde jetzt zum Edeltestfahrer erkoren.
Bei der Fahrerwahl hat sich Aprilia für 2015 offenbar bereits für Marco Melandri (32) und Alvaro Bautista (29) entschieden, auch Kallio und Laverty standen zur Diskussion, Stefan Bradl lehnte das Angebot ab – und entschied sich für Forward-Yamaha.
Aprilia-Rennchef Romano Albesiano kam Freitag und Samstag für zwei Tage nach Brünn, er nahm am Samstag um 16.30 Uhr auch an der Sitzung der Hersteller-Vereinigung MSMA teil. Ausserdem dürfte er den Vertrag mit Bautista fixiert haben.
Aprilia wird 2015 in der MotoGP-WM die zwei Plätze von Paul Bird Motorsport (PBM) übernehmen.
«Wir hatten ursprünglich geplant, dass wir 2016 als Werk zurückkehren. Aber vor ein paar Monaten kam die Idee auf, schon 2015 werksseitig anzutreten. Diese Option gefiel uns von Tag zu Tag besser. Deshalb stehen wir knapp davor, diese Entscheidung offiziell bekanntzugeben», erklärte er.
«Unser Plan ist, beim Motorrad für 2015 im Vergleich zum aktuellen Motorrad einen grossen Schritt nach vorne zu machen», versicherte Albesiano. «Wir werden pneumatische Ventile verwenden und beim neuen Motor die Bohrung auf die maximal erlaubten 81 Millimeter erhöhen. Beim Seamless-Getriebe entwickeln wir unsere eigene Technologie. Das MotoGP-Paket wird 2015 viel kompakter sein, auch die Gewichtsverteilung werden wir stark verändern. Doch im nächsten Jahr werden wir immer noch ein Entwicklungsmotorrad haben. Denn erst für 2016 werden wir eine komplette neue Maschine designen, dann wird auch das 1000-ccm-V4-Triebwerk komplett neu sein. Den ganz grossen Schritt wird man 2016 sehen. Aber nächstes Jahr werden wird bereits viele Komponenten für die Saison 2016 testen.»