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Stefan Bradl: «Null Punkte, dafür blaue Flecken»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl zählte zu den Sturzopfern des Australien-GP, er verbremste sich und schoss Aleix Espargaró ab. «Das war mein Fehler. Ich bringe das wieder in Ordnung», sagte er.

Stefan Bradl hielt sich in der Anfangphase auf Platz 9, vor ihn lag Dani Pedrosa, hinter ihm lauerte Andrea Iannone, der sich in Runde 6 verbremste und Pedrosa von hinten rammte – und dann stürzte.

Pedrosas Bike wurde beschädigt, er musste aufgeben, Stefan musste einen Umweg fahren und büsste deswegen 2 sec auf Vordermann Bradley Smith ein. Dafür lag er jetzt an neunter Stelle, fast 5 sec hinter ihm Hernandez auf der zweiten Pramac-Ducati.

Smith schnappte sich Dovizioso, also hatte Bradl mit der Nr.-04-Ducati eine neue Zielscheibe.

Nach 14 Runden lag wieder Bradley Smith an achter Position, Stefan 0,176 sec dahinter. Zu Platz 5 (Aleix Espargaró) fehlte ihm nur eine Sekunde!

Nach 17 Runden schnappte sich Bradl Rang 8 – von Smith.

In der 19. Runde verbremste sich Bradl vor dem Honda-Corner, Dovizioso richtete seine Ducati auf, doch dann touchierte Stefan die davor liegende Forward-Yamaha von Aleix Espargaró – zum zweiten Mal nach Indianapolis, damit war das Rennen gelaufen.

Ein paar Minuten später hockte Stefan Bradl in seinem LCR-Office-Container, Teambesitzer Lucio Cecchinello und Crew-Chief Beefy Bourguignon besuchten ihn dort.

«Gratuliere zu diesem aggressiven Rennen», stellte Beefy fest. «Stefan, du bist zeitweise die drittschnellsten Rundenzeiten gefahren.

«Ohne diesen Zwischenfall wäre ein fünfter oder sechster Platz möglich gewesen», meinte Lucio Cecchinello. «In diesem Jahr hat uns das Glück verlassen...»

Am Schluss landete Barbera vor Bautista auf Platz 5, denn Crutchlow und Pol Espargaró stürzten noch, Smith wurde sogar Dritter, Aleix Espargaró musste nach dem Rammstoss von Bradl ausrollen.

Der Spanier explodierte vor Wut, er machte sich auf die Suche nach Bradl, fand ihn aber in der Box nicht – und trat dann laut herumbrüllend mit den Füssen gegen ein paar Containerwände.

«Brauch ich Security», erkundigte sich Bradl bei Teamchef Cecchinello.

«Iannone hatte im Honda-Corner ein ähnliches Missgeschick fabriziert wie mir später... Ich musste wegen ihm aussen einen Umweg fahren und bin deswegen zwei Sekunden hinter Smith zurückgefallen», schilderte Bradl «Das Aufholen war schwierig; erst wenn man mal auf 0,9 sec ran ist, geht es ziemlich schnell. Dann habe ich gesehen, dass es geht, dass ich rankomme. Ich habe gespusht und geschaut, dass ich an die Gruppe zurückkomme. Ich wusste, wenn ich das nicht schaffe, wird es ein fades Rennen. Ich habe den Anschluss gefunden und habe dann auch ein bisschen mitmischen können. Aber es war für mich extrem schwierig, zum Beispiel die Ducati von Dovizioso zu überholen. Hie und da habe ich es ein bisschen probiert. Und am Schluss habe ich es wieder versucht, aber ich habe vor dem Honda-Corner den Bremspunkt verpasst, weil so viele Fahrer in dieser Gruppe waren... Es war sicher ein Fehler von mir. Ich habe die Linie nicht halten können und habe auch nicht die Bremsperformance gehabt. Nachher habe ich leider Gottes Aleix berührt und abgeräumt. Ja, sicher tut es mir leid. Aber bis dahin war es ein starkes Rennen. Wir haben im Rennen ein besseres Paket gehabt als vorher am ganzen Wochenende. Deshalb habe ich konstant mit den Jungs mithalten und teilweise schneller fahren können. Aber jetzt haben halt null Punkte und ein paar blaue Flecken. Aber mein Gott... Diese Saison werde ich nicht mehr retten können.»

Wird er sich bei Aleix Espargaró entschuldigen? «Zuerst muss ich schauen, dass ich diese Nacht überlebe und nicht niedergeschlagen werde», seufzte Stefanr mit Galgenhumor. «Aber das bringe ich auch wieder in Ordnung. In Indy war eher Aleix schuld, diesmal ich.»

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