Valentino Rossi (7.): «Ein schwieriger Tag»
Valentino Rossi in Valencia
Valentino Rossi hält nach den zwei freien Freitag-Trainings in Valencia nur auf dem siebten Gesamtrang, er hat Stefan Bradl nur um 0,168 sec distanziert.
Er soll aber Jorge Lorenzo im Griff halten, und der Anwärter auf den zweiten WM-Rang liegt an zweiter Stelle, er fuhr 0,278 sec schneller.
Zur Erinnerung: Rossi liegt in der WM noch an zweiter Position mit 263 Punkten, Lorenzo hat es auf 255 Punkte gebracht.
Rossi darf also acht Punkte verlieren, wenn Lorenzo gewinnt, muss er Zweiter werden.
«Das war ein schwieriger Tag für mich, besonders am Nachmittag. Das erste Training war noch ganz gut, ich bin mit 1:31,7 min auf Platz 5 gefahren, die Rundenzeiten konnte sich sehen lassen», fasste der Yamaha-Star zusammen. «ich war in der Früh nicht so weit von der Spitze weg. Aber wir hatten Probleme, die Maschine ist auf dieser Strecke schwer zu fahren. Die M1 ist sehr nervös, es ist schwierig, auf dieser trickreichen Strecke ein gutes Set-up zu finden. Auch die Reifen stellen uns vor Probleme, die Situation ist mit dem Vorder- und mit dem Hinterreifen recht schwierig. Denn diese Piste hat viele Linkskurven, nur wenige Rechtskurven, die Temperatur des Asphalts ist nicht sehr hoch. Es ist mühsam, genug Grip zu finden. Wir haben versucht, die Probleme fürs FP2 zu lösen, aber sie sind eher grösser geworden. Wir haben uns bemüht, das Handling und das Einlenken zu verbessern, aber diese Modifikationen haben andere Probleme verursacht. Am Schluss habe ich arg gelitten. Die Maschine liess sich schwierig beherrschen. Die Probleme liessen sich nicht lösen, mein Rhythmus liess zu wünschen übrig. Deshalb habe ich viele Positionen eingebüsst.»
«Positiv ist, dass wir am ersten Tag viel ausprobiert haben. Wir haben jetzt viele Daten und viele Informationen gesammelt. Jetzt müssen wir für das FP3 eine bessere Balance finden. Damit wir am Samstagnachmittag im Qualifying stark genug sind», fuhr Rossi fort.
Rossi muss sich steigern, sonst schnappt ihm Lorenzo den zweiten WM-Rang weg. «Es gibt viele Fahrer, die hier im Qualifying eine schnelle Runde hinknallen können, vor allem die Fahrer, die die weicheren Hinterreifen haben», vermutet Rossi. «Ich werde im Q2 alles geben müssen, um mir eine gute Startposition zu sichern. Aber vorher haben wir viel Arbeit am Motorrad, ich fühle mich bisher nicht wohl damit. Ich kann nicht bis ans Limit pushen, wir haben noch grosse Reserven.»
Rossi probierte alle drei Vorderreifen, den weichen, den harten und den asymmetrischen. «Es ist wichtig zu verstehen, welcher Compound der beste ist», hielt der neunfache Weltmeister fest. «Ich habe alle drei Optionen getestet, ich habe am liebsten den Medium. Aber der asymmetrische Reifen ist nicht so übel, die Entscheidung ist noch offen. Er wirkt normaler als in Australien. Viele Fahrer haben ihn probiert, niemand hatte Probleme damit. Es hängt von den persönlichen Gefühlen der Fahrer ab, welchen Reifen man bevorzugt.»
Rossi weiss, dass Yamaha immer noch im Rückstand ist gegenüber Honda. «Wir müssen erstens unser Seamless-Getriebe verbessern, damit wir auch beim Runterschalten keine Zugunterbrechung haben wie Honda und später bremsen können», sagt der Italiener. «Aber das allein wird nicht reichen. Wir müssen auch andere Bereiche verbessern. Darüber werden wir uns nach dem Rennen ausführlich mit den Ingenieuren unterhalten.»
Rossi sah die Suzuki nicht auf der Strecke. «Ich habe nur gesehen, dass es ihnen an Top-Speed fehlt. Ein ernsthaftes Urteil kann man erst beim Test abgeben, wenn Aleix Espargaró damit gefahren ist. Er hatte in diesem Jahr ein konkurrenzfähiges Motorrad. Es wird interessant, wie er mit der Suzuki abschneiden wird», sagte Rossi.