Suzuki-Debüt in Valencia: Die Blamage ist perfekt
Randy de Puniet beim Valencia-GP 2014
Suzuki liess sich für den Wildcard-Einsatz in Valencia drei frische Motoren in die Allocation geben, aber die 1000-ccm-Reihenmotoren erwiesen sich als Minutenbrenner.
Nach dem Motorschaden vom Freitag reduzierten die Suzuki-Ingenieure die Drehzahl von 18.500/min auf 16.500/min, trotzdem bahnte sich am Samstag wieder ein Motorschaden an, Randy de Puniet drehte das Gas zu und rettete auf diese Weise womöglich ein Triebwerk vor einem weiteren Motorschaden.
Randy de Puniet kam im Q1 auf eine Zeit von 1:32.509 min, das reichte gerade noch für den 20. Startplatz unter 24 Teilnehmern. Nur Petrucci, Laverty, Abraham und Parkes waren langsamer.
Die GP-Rückkehr der Japaner ist bereits vor dem Rennen verunglückt. Seit Juni 2013 wird rund um die Welt getestet, doch die Rückstände blieben gleich: De Puniet büsste im Quali 1,666 sec auf Rossis Bestzeit ein.
Dabei hatte der 33-jährige Franzose hier vor zwei Wochen bereits getestet. Aber die Suzuki soll in drei Tagen nur neun Runden zurückgelegt haben, war zu hören.
Schon 2011 hatte Suzuki mit der 800-ccm-V4-Maschine beträchtliche Standfestigkeitsprobleme. Suzuki durfte damals als einziges Werk neun statt sechs Motoren pro Saison verheizen.
Die Stunde der Wahrheit schlägt im Rennen: Kann der Motor 30 Runden überleben?
«Es war nicht einfach am Samstag», stellte de Puniet fest. «Wir hatten ein paar weitere technische Probleme, ich musste zwischen den Bikes hin- und herwechseln und konnte nicht so fahren, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin von meiner Position enttäuscht. Ich dachte, wir könnten besser abschneiden.»
Teammanager Davide Brivio hat von seiner ersten Standortbestimmung sicher mehr erwartet. Fakt ist: Suzuki hat sich in eineinhalb Jahren keinen Zentimeter nach vorne bewegt.
Im Qualifying fehlten Randy de Puniet ganze 20,4 km/h auf Dani Pedrosa. Die Repsol-Honda des Spaniers preschte mit 330,2 km/h über die Gerade, während die Suzuki es nur auf 309,8 km/h schaffte.
Wir vermuten: Nach dieser Blamage werden demnächst Köpfe rollen. Und die künftigen Werksfahrer Aleix Espargaró und Maverick Vinales können sich auf ein Desaster gefasst machen.
Und bei Suzuki können sich ein paar Manager fragen, was die pompös vorgestellte GSX-RR mit High-Tech zu tun hat. Denn Leon Haslam fuhr mit der Superbike-Suzuki 2010 beim WM-Lauf in der Superpole schon 1:33,961 min. Mit einer getunten GSX-R 1000-Serienmaschine, wohlgemerkt.
Suzuki hätte auch gleich die 800-ccm-V4-Maschine von 2011 an den Start rollen können: Alvaro Bautista stellte sie hier vor drei Jahren mit 1:33,443 min auf den fünften Startplatz.
Das heisst: Die Japaner haben sich in drei Jahren Entwicklungszeit dank des vielversprechenden Reihenmotor-Konzepts, hoffentlich verbesserter Elektronik, besseren Reifen und mit zusätzlichen 200 ccm immerhin um 0,934 sec verbessert.
Respekt!
Zum Vergleich: Dani Pedrosa ist mit der Repsol-Honda am Samstag im Quali um 1,876 sec schneller gefahren als 2011.