Alex De Angelis (Aprilia): «Es fehlt an Power»
«Ich habe für die nächsten Wochen zwei Vorhaben», erklärte der 30-jährige Alex De Angelis. «Zuerst gehe ich zur Motepulciano Rallye für historische Automobile. Aber es ist in erster Linie eine Auserede, um den ausgezeichneten Rotwein zu trinken, der dort produziert wird. Zweitens möchte ich am Marathon in Florenz teilnehmen. Ehrlich gesagt, ich ziehe den Rotwein vor. Aber die Rallye-Teilnahme hängt ohnedies davon ab, ob ich die Ersatzteile für mein Auto rechtzeitig bekomme.»
Der aus San Marino stammende De Angelis hat eine grosse Leidenschaft für Rallyes, ein Erbe seines Vaters Vinicio. Die Leidenschaft für Motorräder hat er sich selber angeeignet.
Vor ein paar Wochen war Alex noch überzeugt, seine MotoGP-Karriere sei beendet, den bei Forward-Yamaha wurden Stefan Bradl (24) und Loris Baz (21) engagiert. Ein Wechsel in die Superbike-WM schien der einzige Ausweg zu sein.
De Angelis hatte einige Angebote, doch dann traf die Offerte von IodaRacing-Teambesitzer Giampiero Sacchi ein. Also entschloss sich De Angelis zum Umstieg von der Yamaha auf die ART-Aprilia.
Am Montag legte De Angelis in Valencia bei sonnigem Wetter die ersten 56 Runden zurück. «Ich war nur ein paar Zehntel langsamer als mit der Forward-Yamaha», lautete seine Testbilanz. Er büsste auf Platz 16 (unter 27 Teilnehmern) mit 1:33,123 min genau 2 sec auf die Bestzeit von Lorenzo ein.
«Das Motorrad lässt sich easy handhaben, ich musste mich bei diesen 56 Runden kaum anstrengen», ergäntte der Routinier. «Das ist das Positive. Der Nachteil ist, dass der Motor nicht viel Power hat. Ich hoffe, dass wir dieses Problem gemeinsam mit dem Aprilia-Werk lösen können. Vielleicht bekommen wir Hilfe, immerhin werden wir das einzige Kundenteam sein. Ich bin zuversichtlich, Am Montag sind nach der Testsession einige Aprilia-Techniker zu mir in die Box gekommen, um mit mir zu reden. Sie wollten meine Meinung hören, ich habe ihnen den Unterschied von der Yamaha zur Aprilia erklärt. Der grösste Unterschied: Die Aprilia benimmt sich mehr wie eine Zweizylinder-Maschine. Sie hat mehr Drehmoment in niedrigen Drehzahlen, während der Yamaha sanfter einsetzt und mehr Leistung hat.»
«Zu Beginn des Montag-Tests hatte ich ein paar Schrecksekunden, weil mein Vorgänger Danilo Petrucci die Elektronik auf andere Art verwendet als ich. Ich bin ein On/Off-Fahrer, was den Gasgriff betrifft. Er ist das Gegenteil. Aber wir haben das Elektronik-Set-up im Laufe des Tages angepasst. Dann kam ich besser zurecht, die Zeiten wurden besser.»
Am gestrigen nassen Dienstag verzichtete Alex De Angelis auf weitere Probefahrten.