Wieso Ducati mit der neuen GP15 bis Februar wartet
Seit Monaten warten die Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone auf die GP15, das neue Modell, von dem sich alle im Werk in Bologna Großtaten erhoffen. Konstrukteur Gigi Dall’Igna, seit einem Jahr General Manager von Ducati Corse, lässt sich dadurch nicht unter Druck setzen. «Die GP15 wird erst auf der Strecke zu sehen sein, wenn sie dafür bereit ist», sagt der ziegenbärtige Italiener. «Das neue Motorrad wird komplett anders: Der Rahmen, der Motor, die Geometrie. Sie wird kleiner und kompakter sein.»
SPEEDWEEK.com sprach mit Ducatis Sport-Direktor Paolo Ciabatti über die Auswirkungen dieses Plans.
Ist es kein großes Risiko, das Motorrad erst zum Sepang-Test im Februar zu bringen?
Nein. Die Entwicklung zu übereilen und Fehler zu machen wäre ein größeres Risiko. Wir wissen, dass die Situation nicht ideal ist. Aber so haben wir den Plan festgelegt. Wenn man ein neues Motorrad entwirft, lassen sich einige Schritte nicht vermeiden. Bislang läuft alles nach Plan, wir sind aber auch von Zuliefererfirmen abhängig.
Wir wissen, dass unser Motorrad später kommt als das unserer Mitbewerber und nehmen das in Kauf. Wir wollen es so perfekt wie möglich haben, wollen damit vermeiden, dass wir während der Saison große Änderungen bringen müssen.
Werdet ihr lediglich die drei IRTA-Tests haben, also neun Testtage, oder schiebt ihr zusätzliche Testtage ein vor dem Saisonstart Ende März in Katar?
Das ist eine Möglichkeit. Wenn ein Motorrad spät kommt, dann muss man das bedenken. Gigi wollte letzte Saison so viele Informationen wie möglich sammeln und entwickelte gewisse Dinge bereits für die GP14. Dieses Feedback brauchte er, um das neue Motorrad zu entwerfen.
Unsere Ausgangslage ist grundverschieden zu der unserer Mitbewerber. Sie haben sehr konkurrenzfähige Motorräder, wir mussten mit unserem neuen Bike bei null beginnen, der Motor eingeschlossen.