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Livio Suppo/HRC: «In Sepang drei Modelle zur Auswahl»

Von Thomas Baujard
Natürlich reiste auch HRC-Sportdirektor Livio Suppo zur Repsol-Honda-Teampräsentation nach Bali. «Wir haben für den Sepang-Test drei unterschiedliche Maschinen», verriet er.

Warum findet die Teampräsentation eines japanischen Herstellers, der einen spanischen Hauptsponsor hat, auf Bali statt? «Indonesien ist für uns ein sehr wichtiger Markt», stellte HRC-Sportdirektor Livio Suppo fest. «Zudem war es schön, eine MotoGP-Maschine an einem Strand zu sehen. So etwas gab es bisher noch nicht.»

Die MotoGP-WM und ihre Fahrer sind in Indonesien sehr beliebt. «Ich war zum ersten Mal 2011 hier mit Dani, Casey und Dovi. Wir konnten nicht glauben, wie groß das Interesse war. Schon am Flughafen waren Fans und Polizisten. In Europa passiert das nicht. Es ist schade, dass es dort kein Rennen gibt. Doch früher oder später wird es einen Grand Prix hier geben. Die Begeisterung ist sehr groß.»

«Es ist natürlich ein langer Prozess, aber durch den Asia Talent Cup erhoffen wir uns, dass mehr asiatische, auch indonesische, Fahrer in die Weltmeisterschaft kommen. Alberto Puig hat jahrelange Erfahrung darin, wie man junge Fahrer ausbildet», erklärte Suppo.

Am 4. Februar beginnt der Sepang-Test. «Nach einer so erfolgreichen Saison wie 2014 ist es nicht einfach, die Maschine zu verbessern. Beim Valencia-Test waren Marc und Dani nicht völlig zufrieden mit dem Bike. Wir haben also für Sepang drei Modelle: die 2014er-Maschine als Referenz, das Bike vom Valencia-Test und eine neue Weiterentwicklung. Wir müssen testen, ob das Gefühl von Marc und Dani auch auf einer anderen Strecke dasselbe ist wie in Valencia. Sepang ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, daher arbeitet eine Maschine meist überall gut, wenn sie es dort tut.»

Erfolgsrezept: «Ein Cocktail aus Fahrern und Maschine»

Was ist das Erfolgsrezept von Honda, das ihnen zwei Titel in Folge bescherte? «Es ist ein guter Cocktail aus zwei sehr starken Fahrern, die eine Entwicklungsrichtung vorgeben, und einem schnellen Bike. Doch ich muss sagen, dass die letzten beiden Jahre die Jahre von Marc waren. Er machte den Unterschied und schrieb Geschichte. Doch wir können uns auch über die letzten fünf Jahre nicht beschweren, denn wir gewannen drei Titel mit zwei unterschiedlichen Fahrern. Schon 2010 wurde unsere Maschine wieder die beste in der Königsklasse, obwohl wir nicht den Titel gewannen. Wir fahren Rennen, um zu zeigen, dass die Technik dieses Herstellers hervorragend ist.»

Suppo glaubt, dass HRC-Vizepräsident Nakamoto einen Großteil des Erfolges bewirkte. «Er ist die Schlüsselfigur für die Veränderungen bei HRC. 2009 kam er zu HRC und führte uns zum Erfolg zurück, nachdem wir nach Rossis Abgang in sieben Jahren nur einen Titel gewannen. Als er mich zu HRC holte, sagte er mir, dass es sein Ziel ist, die Honda Racing Corporation wieder aufzuwecken. Das Potenzial ist immer da, denn HRC ist HRC und Honda ist nun mal Honda, aber ohne den richtigen Boss kann man vom Weg abkommen.»

«Nakamoto ist sehr clever und aufgeschlossen. Dass er mich einstellte, zeigt seine Aufgeschlossenheit. Ihm war schnell klar, dass Honda in der MotoGP-Klasse jemanden braucht, der kein Japaner ist, um manche Aufgaben zu erfüllen. Sie können ein sehr gutes Bike bauen, aber sie brauchen im großteils europäischen Paddock Unterstützung, um die Kultur richtig zu verstehen. Auch technisch hat er großes Wissen.»

Honda hat starke Werksfahrer, doch mit Casey Stoner auch einen der schnellsten Testfahrer der Welt. «Casey ist nicht mehr so schnell wie Marc und Dani, denn er fährt seit zwei Jahren nur noch Tests. Trotzdem ist er schneller als jeder andere Mensch auf der Welt», lacht Suppo. «Vor wenigen Tagen testete er in Sepang die 2015er-Maschine für Marc und Dani. Er hat das Level, um uns bereits einen guten Eindruck zu geben. Zudem hat er Spaß daran, diese Maschinen ohne Druck und in der Anwesenheit seiner Familie zu fahren.»

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