Jorge Martinez: «Bis Texas haben wir neuen Sponsor»
Nicky Hayden auf der Aspar-Honda
Jorge «Aspar» Martinez sitzt in seinem kleinen, kargen Büro hinter der Box auf dem Losail International Circuit. Er trögt noch seien schwarze Jeans und ein schwarzes Polo-Helm, er ist direkt vom Airport gekommen und nimmt erstmals Stellung zum überraschenden Rückzug von Hauptsponsor Drive M7.
«Wir haben im Februar die Rechnung für erste Sponsorship-Rate 2015 nach Malaysia geschickt, sie ist nie bezahlt worden», erzählte der vierfache Weltmeister. «Anfang März haben wir dann erfahren, dass Drive M7 nicht weitermachen will. Dabei haben wir einen wasserdichten Drei-Jahres-Vertrag. Drive M7 hätte Ende September aussteigen können, das machen sie nicht gemacht. Dann ist vor zwei Tagen das Mail gekommen. Wir wurden aufgefordert, alle Logos zu entfernen. Damit ist der Sponsor vertragsbrüchig geworden. Das ist eine sehr schwierige Situation für uns.»
Das Aspar-Team ist 2012 mit CRT-Bikes von Aprilia und Sponsor Power-Electronics in die MotoGP-WM eingestiegen, die Fahrer waren damals Aleix Espargaró und Randy de Puniet.
«Im Oktober 2013 beim Malaysia-GP sind die Drive M7-Manager auf uns zugekommen, sie wollten unser MotoGP-Team sponsoren», berichtet der vierfache Weltmeister. «Klar, 2014 waren unsere Resultate nicht berauschend. Aber jetzt haben wir eine starke Equipe. Der Support von Honda ist vorbildlich.»
Im Vorjahr wurden die Production-Racer RVC1000R vom Aspar-Team gekauft, das kostet pro Fahrer rund 1,8 Millionen Euro im Jahr.
Jetzt verfügt das Team über letztjährige Werksmaschinen, die jetzt geleast werden. «Das sind Factory-Bikes, deshalb sidn sie nicht käuflich. Die Materialkosten sind jetzt höher als 2014», sagt Martinez.
«Wir haben jetzt die letztjährigen RC213V-Maschinen, allerdings ohne Seamless-Getriebe, dafür wegen der Open-Class mit einem 24-Liter-Tank statt einem 20-Liter-Tank, dadurch sieht auch die Sitzbank anders aus», erzählte Sportdirektor Gino Borsoi. «Die Schwingen sind sogar Jahrgang 2015.»
Martinez will jetzt die ausstehenden Beträge einklagen, Drive M7 sollte rund 2 Millionen Euro im Jahr bezahlen.
«Sobald ich nach Europa zurückkomme, werde ich in Spanien viele Sponsoren aufsuchen und Meetings abhalten, auch alte Sponsoren wie Power Electronics werden wir kontaktieren. Ich denke, bis zum zweiten Rennen in Austin können wir einen Ersatz finden», erklärte Aspar.
Wird der rührige Martinez auch mit dem Geldinstitut Bankia verhandeln? «Nein, die sind noch nicht so weit. Aber für 2016 könnte Bankia ein Thema werden», meint der Teambesitzer.