Cal Crutchlow (2.): «Gewinnen werde ich hier nicht»
Cal Crutchlow bei einer kurzen Inspektion des Hinterreifens
Ist der alte Teufel zurück? «Schwierig zu sagen», grübelte Cal Crutchlow, der 2013 auf der Tech3-Yamaha im ersten Halbjahr vier Podestplätze erzielt hat und damals WM-Fünfter wurde. «Denn zu Beginn der Session lag ich an 18. Stelle. Wir hatten am Anfang ein paar grosse Probleme. Ich verstehe das nicht. Wir haben einen anderen Reifenplan als alle andern. Wir beginnen die Session mit gebrauchten Reifen, was die meisten andern Jungs nicht tun. Das könnte ein Grund sein, warum ich anfangs 18. war, als ich überhaupt keinen Grip hatte. Wir müssen das noch untersuchen. Immerhin konnte ich mich in der Mitte der zweiten Session von heute Abend steigern. Damit war ich happy. Dieser zweiten Platz sagt nicht viel aus über unsere wahre Stärke, aber es ist auch kein Kinderspiel, in einer Session die zweitbeste Zeit zu fahren... Ich beschwere mich nicht. Wir haben keine schlechte Pace, aber mit unseren Paket haben wir definitiv mehr Mühe als die andern Jungs vorne.»
«Beim Bremsen brauchst du mit diesem Bike viel Platz, es bewegt sich stark. Wenn du es schön stabil in der Spur halten willst, wirst du mit der Honda keine schnelle Zeit fahren, dieses Motorrad will anders gefahren werden... Die Bremsprobleme, die uns bei den Tests geplagt haben, haben wir gelöst. Wir sind auf ein älteres System zurückgekehrt. Ich hatte auch bei Ducati 2014 in Jerez einmal Bremsprobleme, ich musste im Rennen an die Box fahren. Wir sind dann bei Ducati auf ein System umgestiegen, das wir jetzt auch hier verwenden. Es funktioniert. Aber das Gefühl mit dem Bremshebel ist jetzt sehr seltsam. Immerhin habe ich jetzt eine Bremse, wenn ich sie brauche...»
Cal Crutchlow (29) meint, er traue sich im Qualifying einen Top-6-Platz zu. «Aber du kannst sehr rasch auch auf Platz 12 landen. Es liegt alles so dicht beisammen. Wenn mich jetzt einer fragt, was ich mir im Rennen zutraue, ich könnte keine Antwort geben. Ich habe keine Ahnung. Ich weiss nur, dass ich nicht gewinnen werde. Das ist sicher. Marc ist im Moment definitiv stärker als alle andern. Wie lange er mit einem Reifensatz richtig schnell fahren kann, das ist eindrucksvoll. Wirklich stark. Kein anderer kann ihm hier das Wasser reichen. Wir haben den harten Vorderreifen probiert und den harten Hinterreifen. Aber wir werden uns auch den weichen Hinterreifen fürs Rennen noch einmal anschauen. Ich bin froh, dass wir in den Top-Ten sind, denn dadurch ersparen wir uns das Q1. Wir können also in FP4 in Ruhe arbeiten und müssen uns nicht über eine zusätzliche Quali-Session den Kopf zerbrechen. Letztes Jahr hat mir das Q1 während der ganzen Saison Sorgen gemacht.»