Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sieger Valentino Rossi: «Die Motivation ist wichtig»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi: 109. GP-Sieg, erstmals seit Japan 2006 drei Italiener auf dem Podest

Valentino Rossi: 109. GP-Sieg, erstmals seit Japan 2006 drei Italiener auf dem Podest

Evergreen Valentino Rossi. Der 36-jährige Italiener erteilte seinen Kollegen beim Katar-GP eine Lektion – und zwar vom achten Startplatz aus. Der Jubel war gross.

Noch vor zwei Tagen stand Valentino Rossi als Neunter da, gestern nach dem Quali als Achter, aber er hatte sich schon 2014 im Rennen aus einer ähnlichen Ausgangslage auf Platz 2 geschwindelt.

Diesmal gewann er den Saisonauftakt sogar. Zum ersten Mal seit 2010!

«Wir haben im Warm-up das Setting des Motorrads deutlich verbessert», hielt der Movistar-Yamaha-Werkspilot fest. «Wir haben fürs Rennen gute Arbeit geleistet. Ich nahm mir vor, beim Start nicht zu viel Zeit zu verlieren, aber leider habe ich geschlafen. Ich bin gut gestartet, ich war vor Andrea, aber nach drei Kurven war er Dritter, ich ungefähr Zehnter... Ich habe dann alle Fahrer zügig überholt, die etwas langsamer waren als ich. Dann habe ich Dani eingeholt und überholt. Als ich vor ihm war, bin ich allein 1:55,2 min gefahren, da war ich noch hinter Hernandez. Ich dachte: Wow, das ist nicht übel. Ich kann heute einiges ausrichten. Ausserdem hatte ich gesehen, dass Márquez in der ersten Kurve weit rausfahren musste. Ich ahnte: Das ist eine besondere Gelegenheit. Das ist eine gute Chance für einen Sieg.»

«Als ich hinter Andrea war und sah, dass ich ihn nicht überholen konnte, war ich in einer schwierigen Situation. Denn ich bemerkte, dass Márquez von hinten näher rückte. Ich dachte: Nicht schon wieder! Ich hatte gehofft, dass Marc mehr Zeit verliert, aber das war leider nicht der Fall. Ich bin dann an Andrea Iannone vorbeigefahren, von diesem Augenblick an war mein Motorrad sehr gut ausbalanciert. Ich bekam auch mit, dass Dovi und Jorge stärker in Schwierigkeiten steckten als ich. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass ich gewinnen kann. Ich hatte auch gleich die richtige Strategie zur Hand. Denn ich kannte einige Stellen auf der Strecke, wo ich pushen konnte, wo ich sehr stark war. Es hat dann gereicht, um auf Platz 1 ins Ziel zu kommen.»

Hatte Valentino beim Anfahren der Zielkurve Angst, die schnelle Ducati könnte ihn auf der Ziellinie noch anfangen?

Rossi: «Ja, ich hatte etwas Bedenken. Aber ich wusste, wenn ich Andrea frühzeitig überholen kann, kann ich einen kleinen Vorsprung rausfahren. In den Sektionen 3 und 4 mit Ausnahme der Zielkurve war ich sehr stark. Als ich in der Zielkurve den Lärm der Ducati nicht mehr hörte, habe ich erleichtert durchgeatmet. Ich bin dann perfekt rausgefahren und konnte den Sieg geniessen.»

36 Jahre alt, 20. GP-Saison – wie macht das der Rossi? «Ja, ich fühle mich gut. Ich habe eine starke Motivation. Ich liebe meine Arbeit. Sie ist gleichzeitig meine grosse Leidenschaft, wie bei allen hier in der MotoGP. Wenn du vernünftig lebst und viel trainierst, kannst du auch mit 40 Jahren noch Topleistungen bringen. Wir sind ja keine Leichtathleten. Was den Unterschied ausmacht, ist in erster Linie die Motivation, sie ist am wichtigsten, dann kommt die Konzentration.»

«Ich bin heute restlos happy, auch weil wir Marc einige Punkte weggenommen haben. Aber wir haben entdeckt, dass wir in diesem Jahr sechs Siegfahrer haben, nicht mehr vier. Die zwei Ducati sind sehr stark, die beiden Fahrer sind fahrerisch grossartig unterwegs. Es wird sehr interessant.»

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