Valentino Rossi: «Honda war eine Überraschung!»
Erstmals seit Katar 2010 übernahm der 36-Jährige am Sonntag die WM-Führung. Rossi rang die Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone trotz ihres Power-Vorteils in Katar nieder und holte den Sieg beim Saisonauftakt.
Was war in Katar der Schlüssel zum Erfolg gegen die GP15? Yamaha oder Valentino? «Ich habe mich schon am Morgen im Warm-up stark verbessert. Wir fanden einen guten Weg. Am Samstag war ich mir noch nicht sicher, ob wir gegen Ducati kämpfen können. Meine Pace war der von Iannone schon sehr ähnlich, aber Dovizioso war immer schneller. Im Moment ist es so, dass Yamaha Stärken hat, aber die Stärken von Ducati sind andere. Ich und Dovi hatten daher unterschiedliche Karten auf der Hand.»
«Mein Bike war am Ende sehr gut, auch ich bin sehr stark gefahren. Doch die Yamaha funktionierte ebenfalls fantastisch», lobte Rossi.
Als einziger Pilot war der Italiener auf dem härteren Vorderreifen unterwegs. «Ich weiß nicht, ob es ein Vorteil war. Mit diesem Reifen wollte ich arbeiten, weil ich dachte, dass er für das Ende des Rennens gut sein wird. Der Reifen war tatsächlich bis zu den letzten Runden sehr gut. Für mich war es die richtige Wahl.»
Im Vorfeld kritisierte Rossi die Vorteile von Ducati, nun lagen sie vor den Repsol-Honda-Piloten Márquez und Pedrosa. «Für mich war das Rennen der beiden Honda eine Überraschung, denn ich habe Dani und vor allem Marc sehr stark eingeschätzt. Als er mir auf meiner Tafel mit 0,6 sec Rückstand angezeigt wurde, ich dann aber Iannone zurückkommen sah, dachte ich, dass Marc gestürzt ist. Er war im Training immer schnell. Es ist besser, dass er nicht gestürzt ist, denn das bedeutet, dass wir in der zweiten Hälfte schneller waren als er.»
Beim Texas-GP erwartet Rossi jedoch einen starken Auftritt von Márquez. «Wir genießen diesen Moment mit dem Team nach dem schwierigen Test und den Trainings sehr. Doch nun reisen wir nach Austin, diese Strecke ist wie Márquez’ zweite Heimat. Das wird sehr hart.»
Beim Saisonauftakt in Katar standen mit Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Andrea Iannone erstmals seit Motegi 2006 drei Italiener auf dem Podest. Damals siegte Loris Capirossi vor Valentino Rossi und Marco Melandri. «Das war sehr seltsam, denn in keiner Klasse stand ein Spanier auf dem Podest. Für Italien ist das sehr gut, denn drei Fahrer waren in der wichtigsten Klasse der Welt auf dem Podest. Es ist lange her, dass das zuletzt der Fall war. Ich bin besonders glücklich, denn ich war damals auch dabei», lachte der 36-Jährige.