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Dani Pedrosa: Wer ersetzt ihn? Hiroshi Aoyama?

Von Günther Wiesinger
Normalerweise klingen die als «armpump» bekannten Unterarmbeschwerden innerhalb von 24 Stunden ab. Honda hofft deshalb immer noch auf eine Teilnahme von Dani Pedrosa am Texas-GP.

Dani Pedrosa wirkte am Sonntag um 23 Uhr Ortszeit im Paddock des Losail International Circuit sehr entschlossen.

Er werde nach dem erneuten Auftreten der «armpump»-Probleme bis auf weiteres kein Rennen mehr bestreiten, stellte der spanische Repsol-Honda-Pilot am Sonntagabend klar.

Da bisher die Ärzte auf der ganzen Welt von einer dritten Operation abgeraten haben, schliesst Pedrosa momentan eine Teilnahme am «Red Bull US GP» auf dem Circuit of the Americas» (COTA) am 12. April aus.

Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo erwähnte in Katar Sonntag kurz vor Mitternacht die Möglichkeit einer Operation bei einem Spezialisten in den Niederlanden.

Der Name Dr. Mir kam dem enttäuschten Pedrosa nicht über die Lippen. Der berühmte Chirurg aus der Clinica Dexeus in Barcelona galt lange Zeit als Koriphäe für alle erdenklichen

Rennfahrerkrankheiten. Aber auch bei Stefan Bradl brachte erst eine zweite Operation nach dem Jerez-GP endgültige Besserung, die wurde allerdings nicht mehr von Dr. Mir durchgeführt, sondern am 7. Mai 2014 von Dr. Streifinger in der Kreisklinik Wertingen bei Augsburg.

Ersatz-Kandidat Nummer 1: Hiroshi Aoyama

Bei Repsol-Honda wird jetzt heftig darüber diskutiert, wer in Texas auf der zweiten Werks-Honda sitzen soll.

Wenn Pedrosa auf einen Start verzichtet oder wegen einer neuen Operation verzichten muss, wird Testfahrer Hiroshi Aoyama die naheliegendste Alternative sein. Denn er war im Herbst auf der Open-Honda im Aspar-Team noch für Top-Ten-Plätze gut, dazu hat der 250-ccm-Weltmeister von 2009 (auf Honda) die neue RC213V in diesem Jahr bereits in Sepang und Katar getestet.

Dazu hat Aoyama aus seiner KTM-Zeit und den Jahren danach eine Red Bull-Vergangenheit, er würde auch vom Co-Sponsor akzeptiert werden, der beim Red Bull-GP gerne zwei Bikes am Start sehen würde.

Das Reglement sieht aber vor, dass Repsol-Honda im Falle einer Verletzung das Motorrad bei zwei Rennen unbemannt lassen und nur mit einem Fahrer antreten darf.

Natürlich ist auch der Name Casey Stoner bereits gefallen. Aber ob die Überredungskunst von Honda ausreicht und ob HRC zu diesem Zeitpunkt des Jahres genug Budget hat, um die finanziellen Wünsche des Australiers zu erfüllen, ist höchst fraglich.

Ausserdem Stoner kennt weder den Circuit of the Americas noch die Piste in Las Termas in Argentinien, wo am 26. April der dritte WM-Lauf stattfindet. Ein überstürztes Comeback des Weltmeisters von 2007 und 2011 erscheint deshalb sehr unwahrscheinlich.

Völlig ausgeschlossen ist die Variante, dass Cal Crutchlow auf der Repsol-Honda Platz nehmen wird. «Wir halten Verträge ein», betonte CWM-LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello letzten Donnerstag in Katar. Zudem würde Sponsor Monster niemals einer Vertragsauflösung zustimmen.

Für die Team- und Marken-WM braucht Repsol-Honda aber unbedingt einen starken zweiten Fahrer, denn die gegnerischen Rennställe von Movistar-Yamaha (Rossi, Lorenzo) und Ducati Corse (Dovizioso, Iannone) sind stark aufgestellt. HRC braucht auf jeden Fall einen Fahrer, der berechtigte Chancen auf Top-6-Plätze hätte.

Deshalb bleibt bei Repsol, Honda und Red Bull Dani Pedrosa  die bevorzugte Lösung für das Motorrad mit der Nummer 26... Eine endgültige Entscheidungfällt nach weiteren Untersuchungen Pedrosas. «Er kann auch mit einem Arm unter die ersten sechs fahren», sagte Livio Suppo.

Vor einem Jahr um diese Zeit hätte HRC in so einem Fall auf Stefan Bradl zurückgreifen können, denn er stand 2013 und 2014 bei HRC untervertrag, nicht bei LCR.

Heute sitzen statt Bradl und Bautista Cal Crutchlow und Scott Redding auf den beiden Kunden-RC213V, sie haben aber keine HRC-Verträge.

Nicky Hayden ist als Kandidat ebenfalls auszuschliessen, er ist nicht mehr schnell genug und hat immer wieder Beschwerden in der operierten rechten Hand. Dazu hat er einen Vertrag bei Aspar Martinez.

Superbike-WM-Pilot Michael van der Mark ?kann ebenfalls kein ernsthafter Anwärter für das ?Repsol-Bike sein. Erstens wird er in der Superbike-WM gebraucht. Zweitens kennt er die meisten GP-Strecken nicht. Drittens ist er noch nie mit Bridgestone und Karbonbremsen gefahren.

Das heisst: Wenn Pedrosa für Texas absagt, wird das zweite Repsol-Motorrad voraussichtlich mit Hiroshi Aoyama besetzt. Oder verwaist bleiben.

Ein Stoner-Comeback wäre natürlich eine weitere willkommene Belebung der MotoGP-Szene, wird aber bis auf weiteres eine Illusion bleiben.

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