Dani Pedrosa räumt ein: «Die Ärzte sind ratlos»
Dani Pedrosa
Die im Englischen als «armpump» bezeichneten Beschwerden gelten als typische Rennfahrerkrankheit, die von einer Überbelastung des rechten Unterarms durch das heftige Bremsen und Gasgeben hervorgerufen werden. Fast jeder zweite Moto2- und MotoGP-Fahrer wurde davon bereits heimgesucht. Auch Tom Lüthi und Stefan Bradl sind deshalb bereits operiert worden.
«Die Faszie, das ist der Mantel, der den Muskel umschliesst, muss bei solchen Unterarmbeschwerden behandelt werden», sagt Stefan Bradl. «Man nennt das eine Faszienspaltung.»?
«Schon letztes Jahr hatte ich hier in Katar und bei jedem einzelnen weiteren Rennen Mühe mit dem 'armpump' im rechten Unterarm, diese Symptome waren jedes mal von Schmerzen begleitet. Ich war dadurch in der ganzen Saison beeinträchtigt. Meine Resultate waren wegen dieser Tatsache 2014 nie so gut wie erwartet. Ich habe die ganze Zeit versucht, die Probleme zu bekämpfen und die Beschwerden zu beseitigen», stellte Dani Pedrosa fest, der dreifache Weltmeister und 26-fache MotoGP-Sieger, der letztes Jahr nur ein Rennen gewann (2012 waren es noch sieben) und in der WM nur den vierten Platz sicherstellte.
«Die ganzen Gespräche mit den Ärzten waren nicht einfach, ich bekam keine hilfreichen Diagnosen und Vorschläge. Nach dem Jerez-GP habe ich mich dann noch einmal zu einer Operation hinreissen lassen, sie war nicht erfolgreich. Ich konnte das in der Öffentlichkeit nie so wahrheitsgemäss darstellen, das ist mir nicht leicht gefallen. Aber die Honda-Manager waren immer eingeweiht. Im Winter bin ich um die halbe Welt gereist, um möglichst viele Meinungen von unterschiedlichen Ärzten zu erhalten» verriet Dani. «Ich wollte herausfinden, ob eine weitere Operation sinnvoll wäre, um für die Weltmeisterschaft 2015 möglichst perfekt vorbereitet zu sein. Zum Glück waren die Antworten der Ärzte alle identisch, sie empfahlen, keine weitere Operation vornehmen zu lassen. Das Risiko einer weiteren Operation in diesem Unterarm sei zu gross, hiess es. Ich versuchte, diese Ratschläge zu befolgen. Ich habe den Unterarm beim Fitnesstraining möglichst geschont, ich habe die Unterarme nicht aggressiv belastet. Jetzt stehe ich da und kann nur erzählen, dass die Situation beim ersten Rennen so schlecht war wie im Vorjahr. Ich fühlte mich wegen der ungewissen Situation im Winter nicht gut, aber es bestand keine andere Option. Ich habe jetzt beim Katar-GP gesehen, dass ich nicht so performen kann, wie ich mir das vorstelle.»
«Ich muss jetzt einen Ausweg finden und schauen, wie sich das Problem lösen lässt. Ich kann keine weiteren Rennen fahren und solche Leistungen bringen, die nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Deshalb ist es jetzt mein Ziel, zuerst das Problem mit dem rechten Arm zu lösen. Wie diese Lösung ausschauen kann, weiss ich nicht genau, denn die Ärzte sind ratlos. Mit fehlen die Antworten, es besteht natürlich bei allem viel Unsicherheit. Ich hoffe, dass ich bald weitere Nachrichten haben werde. Ich werde wieder meine Reisetätigkeit aufnehmen und Ärzte konsultieren. In der Zwischenzeit möchte ich mich bei Honda und allen Sponsoren wie Repsol, Alpinestars, Arai, Red Bull, Parts Europe und so weiter für die Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten bedanken, dazu auch bei allen Fans. Natürlich ist das nicht die beste Situation für mich, aber ich bin froh, dass alle Partner hinter mir stehen.»