Lucio Cecchinello & Livio Suppo: Viel Lob für Miller
CWM-LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello räumt ein, dass er mit der Verpflichtung von Jack Miller ein grosses Risiko eingegangen sei. Denn der 20-jährige Australier sprang im Winter von der 55 PS starken 250-ccm-KTM direkt auf die 260 PS starke 1000-ccm-V4-Honda.
Doch der letztjährige Moto3-Vizeweltmeister (mit sechs Saisonsiegen) errang gleich bei seinem dritten MotoGP-Rennen den Seg in der Open-Class; Miller landete n Argentinien auf dem erstaunlichen zwölften Rang.
Das Risiko scheint sich für LCR und Honda bezahlt zu machen.
Denn «JackAss» Miller zeigte in Las Termas eine starke letzte Runde und setzte sich gegen Routiniers wie Héctor Barbera, Stefan Bradl und Nicky Hayden durch.
Da Cal Crutchlow gleichzeitig den ersten Podestplatz für LCR beisteuerte, hatte Cecchinello doppelten Grund zum Feiern.
«Es war wirklich ein grossartiges Gefühl, Cal und Jack im Parc Fermé zu sehen», erklärte Lucio Cecchinello gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich glaube, das war mein bester Tag im Motorsport, seit ich 1999 mit meinen Teamkollegen Nobby Ueda 1999 in Brünn in meinen eigenen 125-ccm-Team auf dem Podest gestanden bin.»
Damals war Cecchinello noch Fahrer und Teambesitzer in Personalunion, der Italiener hat insgesamt sieben 125-ccm-GP-Siege gefeiert.
Cecchinello ist überzeugt, dass der Erfolg von Argentinien für das Selbstbewusstsein von Jack Miller sehr förderlich war. «Jack hat einige starke Fahrer besiegt, das wird sein Selbstvertrauen stärken. Wir geben ihm jeden erdenklichen Support, damit er sein Motorrad allmählich besser versteht. Für uns ist wichtig, dass Jack nicht zu viele Fehler macht. Wir dürfen nicht vergessen, dass er aus der Moto3 kommt. Was er bisher ge?leistet hat, ist fantastisch. Wir haben jetzt die erste Bestätigung erhalten, dass wir bei ihm definitiv eine gute Basis haben, auch wenn der Deal riskant war. Ich bin teilweise überrascht, aber nicht völlig überrascht. Die Daten zeigen, dass Jack ein sehr schneller Pilot ist. Es gibt viele Kurven, in denen er so schnell wie Cal und Marc Márquez ist. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Wir müssen seinen Fahrstil noch an die MotoGP anpassen. Dann wird Jack verstehen, wie wichtig es ist, präzise Rundenzeiten zu fahren.»
Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo hat viel dazu beigetragen, um Jack Miller wie einen Meteoriten von der Moto3 in die MotoGP zu befördern. «Für uns ist klar, dass Jack eine sehr schwierige Aufgabe hat, denn der Unterschied zwischen Moto3 und MotoGP ist riesig», weiss Suppo. «Aber Jack steigert sich Schritt für Schritt, in Argentinien hat er eine sehr gute Leistung gezeigt. Wichtig ist, dass wir keinen Druck auf ihn ausüben. Er hat ein gutes Team hinter sich, sie bringen ihm viel bei, und er scheint rasch zu lernen.»