Jack Miller (Rang 20): «Hier gibts keinen Grip. Null»
Nur 22. Startplatz, im Rennen nie in Reichweite der besten Open-Fahrer, am Schluss auf Platz 20, nur Alex De Angelis und Marco Melandri waren langsamer. Das ist die ernüchternde Jerez-Bilanz von HRC und Jack Miller beim Jerez-GP.
Miller büsste in 27 Runden nicht weniger als 74,182 Sekunden auf Sieger Lorenzo ein, also im Schnitt 2,7 Sekunden pro Runde.
«Das ganze Wochenende... Kein Grip am Hinterrad. Für das Rennen haben wir deshalb das ganze Gewicht nach hinten verlagert, dadurch haben wir das Vorderrad komplett durcheinander gebracht. Ehrlich... Fuck, ich konnte vielleicht fünf Runden anständig fahren. Wir sind das Warm-up mit dem Set-up aus dem Qualifying gefahren, aber die Gabel vorne hat mit dem vollen Tank dauernd komplett durchgeschlagen – bumm, bumm. Also haben wir dickere Federn verwendet. Wir wussten, dass wir dadurch am Ende des Rennens Nachteile haben würden. Aber schon nach fünf, sechs Runden hat die Gabel vorne zu Stempeln begonnen, weil hinten zu viel Gewicht war, um mehr Grip zu erzeugen...»
«Wir haben wie alle Honda-Fahrer hinten den weichen Hinterreifen genommen, wir hatten damit alle viele Mühe, ich mehr als alle andern», fuhr Miller fort. «Das Problem war, dass ich in der fünften Runde in Turn 6 neben die Piste gefahren bin. Ich war dann zwar nicht weit weg, und ich habe gepusht, um die Lücke wieder zu schliessen. Ich bin dann in Turn 8 eingebogen – und das Ding ist einfach weggerutscht. Ich bin nicht gestürzt, aber mein Fuss reckte sich in die Höhe, mein Ellbogen touchierte den Asphalt. Das war knapp...»
«Nach diesem Zwischenfall bin ich wieder in meinen Rhythmus gekommen, aber bald hatte ich wieder einen üblen Vorderradrutscher in Turn 5. Ich habe nachher etwas Gas rausgenommen, trotzdem hatte ich pausenlos weitere Schrecksekunden. Ich hatte auch im Rennen hinten nicht genug Grip, aber das grösste Problem war das mangelnde Gewicht am Vorderrad. Und es wurde schlimmer und schlimmer, als der Spritvorrat zur Neige ging.»
«Wir haben am Montag hier viel zu testen», ergänzte Jack Miller aus dem CWM-LCR-Team. «Das wird nützlich sein, denn Jerez war eine harte, harte Prüfung. Wir müssen für Le Mans ein paar Probleme aus der Welt schaffen. Ich denke, Jerez ist technisch eine anspruchsvollere Piste als die ersten drei, die wir 2015 befahren haben. Ich habe mich auf diese Strecke gefreut. Aber es gab hier verdammt wenig Grip. Gar keinen. Mit der Moto3 hatten wir hier mehr Grip als irgendwo sonst. Aber bei der MotoGP-Maschine hast du pausenlos Wheelspin. Und du bringst das nicht weg.»