Valentino Rossi: «Fehler bei Angriff auf Márquez»
Le Mans: Valentino Rossi bereits vor Marc Márquez
In der dritten Runde des Grand Prix von Frankreich ging WM-Leader Valentino Rossi an Marc Márquez vorbei. Der Italiener kam angeschossen, bremste spät und drückte Márquez leicht nach außen, als er ihn passierte.
Das Besondere: Márquez leistete keine Gegenwehr. Wie er später im Kampf mit Andrea Iannone eindrucksvoll zeigte, ist der Spanier sonst ein Fahrer, der sofort einen Gegenangriff startet – auch gegen schnellere Kontrahenten. Wollte Márquez nicht wieder eine Berührung und als Folge einen Sturz wie in Argentinien riskieren? Oder war die Honda wirklich so unfahrbar, dass ein Gegenschlag nicht möglich war?
Valentino Rossi versicherte, dass sein hartes Manöver nicht so geplant war. «Bei meinem Angriff auf Marc unterlief mir beim Bremsen ein kleiner Fehler. Ich kam sehr schnell ran und war mittendrin. Weiter zu bremsen, ist manchmal sehr riskant, denn man verliert schnell die Front, stürzt und nimmt den anderen mit. Daher musste ich die Bremse loslassen und überholen.»
«Es tut mir ein bisschen leid für Marc, denn er musste etwas weit gehen. Doch ich hatte keine Wahl. Es war eben so», lautete die Erklärung des 36-jährigen Superstars.
In der Vergangenheit nutzte Rossi oft ein lebendiges Feindbild, um in Zweikämpfen zu ganz großer Form aufzulaufen – siehe Biaggi oder Gibernau. Wird dies auch im Titelkampf 2015 gegen Márquez und Lorenzo notwendig? Derzeit gehen die Konkurrenten betont fair miteinander um. Doch wenn sich der Titelkampf weiter zuspitzt, werden sicherlich auch die Gemüter ab und an hochkochen.