Danilo Petrucci: Zwei Hunde nach dem Ducati-Deal
Am Mittwoch in Siena; Yonny Hernandez und Danilo Petrucci
Ein MotoGP-Motorrad über die Piazza del Campo zu steuern, das ist der berühmte Platz, auf dem die berühmten Palio-Pferderennen stattfinden, das war bis gestern etwas Unvorstellbares.
Doch am Mittwoch, 27. Mai 2015, war es erlaubt.
Normalerweise gilt auf dem Platz ein striktes Fahrverbot für Autos, Motorräder, Roller und dergleichen, aber das war für die Pramac-Ducati-Piloten das geringste Problem. Sie hatten bei der Vorstellung des neuen Sponsors Octo eine Sondergenehmigung.
Das wahre Problem war ein anderes. «Wir hatten keinen Platz», erzählte Petrucci. Seinen Ducati-Kollegen Dovizioso, Iannone und Hernandez ging es bei diesem Pre-Event-Show der Dorna nicht anders.
«Ich konnte die Kupplung überhaupt nie loslassen», schilderte Petrucci. «Ich sah wohl aus wie eine alte Frau, die verzweifelt einen Weg zum Rausfahren aus dem lokalen Supermarkt-Parkplatz sucht.»
Aber Danilo Petrucci hat dieses Erlebnis schon abgehakt, seine Gedanken sind beim Mugello-GP. «Ich will die Polizei-Meisterschaft gewinnen», grinst er.
Petrucci gehört der italienischen Verkehrspolizei «Polizia di Stato» an, wie auch Michele Pirro.
Aber Pirro fährt als Ducati-Testfahrer in diesem Jahr nur sporadisch in der MotoGP-WM mit. Auch Alex De Angelis, der auf der unterlegenen ART-Aprilia von IodaRacing sitzt, mit der sich Petrucci 2014 abmühte, bevor er auf die Pramac-Ducati stieg, ist bei der Polizei angestellt – allerdings in San Marino. Er ist kein Italiener.
Die Saison hat sich gut entwickelt für Danilo. Und für seine zwei Hunde.
Aber das ist eine andere Geschichte.
«Nach dem Ende der Saison 2014 habe ich ernsthaft mit zwei Superbike-Teams verhandelt», erzählt Danilo. «Mit Bevilacqua und Barni. Wir waren uns fast einige, aber dann hat Pramac angerufen und mir ein Angebot für die MotoGP-WM gemacht. Ducati war auch involviert. Also habe ich 'ja' gesagt. Als ich die Verhandlungen beendet hatte, dacht ich: Der liebe Gott war heute gut zu mir. Ich muss ebenfalls jemandem etwas Gutes tun. Also habe ich mich an Dr. Zaza erinnert, Michele Zaza, von der Clinica Mobile. Der hatte mich in der Früh gefragt, ob ich einen oder bei Hundebabys mit nach Hause nehmen möchte. Er hatte sich einen genommen, zwei waren übrig. Sie wären sonst in einen Zwinger oder in eine Hundepension gekommen. Also habe ich Zaza sofort angerufen und die beiden Hunde mitgenommen. Einer heisst Gas, der andere heisst Tex. Nicht weit von meinem Haus ist ein Fluss. Wenn sie nicht in meinen Garten aufhalten und den Zaun zerbeissen, findest du sie im Wasser. Immer. Sie lieben das Schwimmen so sehr wie ich die Motorräder.»