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Aprilia: Feuern sie Marco Melandri, wird es teuer!

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri ist bei Aprilia nicht glücklich

Marco Melandri ist bei Aprilia nicht glücklich

Verglichen mit Alvaro Bautista zeigt Marco Melandri im MotoGP-Werksteam von Aprilia miserable Leistungen. Hinschmeißen wird es der 32-Jährige nicht, dadurch würde er zu viel Geld verlieren.

Das Klima zwischen Marco Melandri und Aprilia ist vom ersten MotoGP-Test an belastet. Der Italiener ahnte schon bei der Teamvorstellung im März, dass die Situation bereits vor der Sommerpause eskalieren würde. Zwar nützt er jede Gelegenheit um die nicht besonders schnelle Aprilia RS zu kritisieren, so lange er auf seinen Teamkollegen Alvaro Bautista aber 1,5 sec pro Runde verliert, kann er nicht auf den Tisch klopfen.

Melandri hat acht von 18 Grands Prix absolviert, am liebsten hätte er schon lange alles hingeschmissen. Doch der ehemalige 250er-Weltmeister dürfte bei Aprilia Racing eine Jahresgage von rund 800.000 Euro kassieren, er dient das zweite Jahr seines Superbike-WM-Werksvertrags ab. Dieser Deal wurde im Herbst in einen MotoGP-Vertrag umgewandelt, auf Druck von Aprilia. Melandri sprach sogar von Nötigung. Räumt Melandri freiwillig seinen Platz, würde er anteilig Geld verlieren, zum jetzigen Zeitpunkt also über 400.000 Euro. Plus Geld, das er von Ausrüsterfirmen für Helm und Leder und persönlichen Sponsoren bekommt.

Eine einvernehmliche Lösung ist nicht in Sicht. «Wir haben einen Zwei-Jahres-Vertrag, der geht bis Ende 2015, den werden wir einhalten», bestätigte Melandris Manager Alberto Vergani.

Aprilia-Teammanager Dario Raimondi sagte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich kann nicht sagen, ob wir mit Marco bis Ende der Saison weitermachen. So wie es momentan läuft, ist es nicht gut für ihn und nicht gut für Aprilia. Marco hat einen Vertrag und will weitermachen. Jetzt hängt alles von Aprilia ab, was sie sich vorstellen. Wenn wir den Vertrag auflösen, müssen wir ihn ausbezahlen, natürlich. Hört Marco von sich aus auf, verhält es sich anders.»

Die Aprilia-Führung hofft darauf, dass Melandri alles hinschmeißt, doch das wird nicht passieren, zu viel Geld ist im Spiel.

Und da mit Michael Laverty und Alex De Angelis keine Alternativen parat stehen, die wesentlich erfolgversprechender sind als Melandri, ist davon auszugehen, dass die unheilige Partnerschaft bis Saisonende fortgesetzt wird.

Während Bautista in acht Rennen fünfmal in die Punkte fuhr und in Barcelona feiner Zehnter wurde, ist Melandri immer noch punktelos.

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