Sachsenring: Neuer Vertrag nach der Saison 2016?
So präsentierte sich Sachsenring am gestrigen Samstag
Seit 1998 findet der deutsche Motorrad-WM-Lauf auf dem neuen Sachsenring statt, heute also zum 18. Mal hintereinander.
Bis inklusive 2011 wurde der Event vom ADAC Sachsen ausgetragen, doch als die Dorna die Veranstaltungsgebühr für 2012 auf 3 Millionen Euro erhöhte und danach im neuen Fünf-Jahres-Vertrag pro Jahr zehn Prozent dazu schlagen wollte, zog sich der ADAC Sachsen als Veranstalter zurück. Das finanzielle Risiko erschien ihm zu gross.
Der ADAC-Sachsen-Vorstand errechnete für 2012 einen wahrscheinlichen Verlust von 650.000 bis 800.000 Euro – und legte das Mandat zur Austragung des Grand Prix zurück.
Danach sprangen die umliegenden Gemeinden wie Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf und so weiter als GP-Promoter ein, den Vertrag mit dem Rechte-Inhaber Dorna Sports schloss allerdings weiter die ADAC Zentrale in München ab. Die Gemeinden nützten ihre bestehende Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) als Unternehmen zur Austragung des WM-Laufes. Der ADAC Sachsen wurde als sportlicher Ausrichter ins Boot genommen, weil ihm Grundstücke und Immobilien gehören, die für die Abwicklung des Grand Prix nötig sind, dazu stellt er die Streckenposten, er kümmert sich um die Sanitäter, Feuerwehr und so weiter.
Ende 2016 läuft der aktuelle Fünf-Jahres-Vertrag ab. Zwischen SRM und ADAC Sachsen lief die Zusammenarbeit zumindest in der Anfangsphase nicht immer reibungslos?. Es kam regelmässig zu Unstimmigketen?. ?Manchmal funkt auch die ADAC-Zentrale dazwischen. So hatten sich ADAC Sachsen und SRM für den Grand Prix 2015 auf ein Superbike-Einladungsrennen geeinigt, aber der ADAC in München legte ein Veto ein. Also ?lief stattdessen im Rahmenprogramm ein Rennen zum «Northern European Moto3 Cup», das niemand vom Sitz riss.,
?Die SRM hat bisher mit dem Grand Prix noch kein Geld verdient. ?Es war von Anfang an klar, dass den Steuerzahlern in den umliegenden Gemeinden nicht dauerhaft Verluste zugemutet werden können.
Die Dorna wird die Gebühr ab 2017 bei mindestens 4 Millionen festsetzen, deshalb sind langwierige Verhandlungen zu erwarten.
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta trifft sich heute im Rahmen des Grand Prix zu einem Vorgespräch mit Stanislaw Tillich (CDU), Ministerpräsident des Freistaats Sachsen. Da es hier um eine Umwegrentabilität von mehr als 25 Millionen Euro geht, soll der Grand Prix unbedingt für fünf weitere Jahre in der Region gehalten werden.
Für etwaige Umbauarbeiten und Investitionen sind SRM und ADAC auf die Unterstützung der Landesregierung angewiesen, manche Fahrer verlangen sogar eine vollständige Belagserneuerung.
«Wir werden uns bemühen, den Motorrad-GP auch nach Ablauf der ersten fünf Jahre in Sachsen zu halten», erklärte SRM-Geschäftsführer Wolfgang Streubel gegenüber SPEEDWEEK.com.