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Paolo Ciabatti: «Ducati noch auf Entdeckungsreise»

Von Günther Wiesinger
Andrea Iannone ist WM-Dritter vor Márquez und Dovizioso

Andrea Iannone ist WM-Dritter vor Márquez und Dovizioso

Bei den letzten beiden MotoGP-WM-Rennen hatte Ducati einen schweren Stand. Vor allem Andrea Dovizioso hat Boden verloren. Die Erklärung dazu hat Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Ducati hat mit der neuen Desmosedici GP15 bei den ersten drei Rennen 2015 drei zweite Plätze erreicht, Ducati schien wieder Titelchancen vorzufinden. Aber Andrea Dovizioso hat bei den letzten drei Rennen nur vier Punkte kassiert, er liegt in der WM schon 76 Punkte hinter Leader Rossi.

Andrea Iannone präsentiert sich weiter in starker Form, er hat bisher immer gepunktet, er war bei allen acht Rennen in den Top-6 und ist WM-Dritter mit 107 Punkten – vor Márquez (89) und Dovizioso (87).

Aber der Vorwärtsdrang von Ducati ist ein bisschen ins Stocken geraten. Zuletzt in Assen kam «Desmo Dovi» im Qualifying nur auf Platz 10, im Rennen blieb ihm der nicht gerade mitreissende zwölfte Platz.

Ganz klar: Ducati ist hinter Yamaha und Honda wieder auf Platz 3 zurückgefallen.

«Du darfst nicht vergessen, unser Motorrad ist erst vier Monate alt», rechnet Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti vor. «Es ist am 26. Februar erstmals auf der Piste gewesen. Wir haben erwartet, dass wir 2015 auch schwieriger Phasen erleben werden. Auf der anderen Seite ist Yamaha sehr konstant und sehr konkurrenzfähig. Wir müssen uns aber gleichzeitig bewusst sein, dass wir nur wenige wirklich schlechte Rennen hatten. Zum Beispiel Jerez. Dort hat Iannone versehentlich auf das Regen-Mapping geschaltet, Dovi hatte in der ersten Runde ein Problem mit der Motorbremse, deshalb fiel er auf den letzten Platz zurück. Wir sind dort nur auf den Plätzen 6 und 9 gelandet. Aber es lag nicht unbedingt an der Konkurrenzfähigkeit unserer Motorräder, es gab andere Ursachen für die schwache Performance. Barcelona war für uns ein bisschen schwierig, das müssen wir eingestehen. Dovi hatte dort die nötige Pace für Platz 3. Doch er ist gestürzt... Es gab viele Stürze im Rennen, die Piste war in einem schwierigen Zustand. Doch Yamaha hätten wir dort ohnedies nicht besiegen können. Vorher hatte Dovi schon Mühe in Mugello, weil er im Warm-up stürzte und im Rennen hinten das Kettenrad schlappmachte. Sonst hätte er gegen Iannone um Platz 2 fighten können. Das war Pech. Oder untypische Umstände...»

«Insgesamt können wir behaupten, dass wir mir etwas Glück bei jedem der acht Rennen aufs Podest fahren hätten können. Bisher haben wir immerhin sechs Podestplätze erreicht; vier mit Dovi, zwei mit Iannone. Assen war nicht unser bestes Pflaster. Aber wir befinden uns mit der neuen GP15 immer noch auf einer Entdeckungsreise. In so einer Phase kann es passieren, dass man einmal nicht die richtige Richtung einschlägt. Wir sind zu gut gestartet. Wir haben mit Rückschlägen gerechnet und uns immer vor Augen gehalten: Wir werden bald einen Weckruf bekommen.»

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