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Giovanni Cuzari (Forward) hofft auf Bradl-Comeback

Von Günther Wiesinger
Athinà-Forward-Yamaha-Teambesitzer Giovanni Cuzari würde Stefan Bradl natürlich beim GP von Deutschland gerne am Start sehen. Aber bisher sieht es nicht danach aus.

Am Donnerstag hat Stefan Bradl angekündigt, er werde am Montag oder Dienstag entscheiden, ob er am kommenden Wochenende am GP von Deutschland auf dem Sachsenring teilnehmen wird oder nicht.

«Die Ärzte raten mir ab», sagt Bradl, der sich am Samstag vor einer Woche beim Highsider in Assen (sechste Rennrunde, Platz 15) rechts einen Kahnbeinbruch zugezogen hat und am Montag im Klinikum Augsburg von Chefarzt Dr. Stefan Krischak operiert wurde.

«Die Schmerzen sind immer noch recht stark, die Beweglichkeit bescheiden», erklärte Stefan Bradl jetzt gegenüber SPEEDWEEK.com.

Der Athiná Forward-Yamaha-Pilot unterzieht sich momentan jeden Tag einer Physiotherapie, er lässt Lymphdrainagen und Massagen machen, um die Schwellung gering zu halten.

Teambesitzer Giovanni Cuzari wartet auf die Entscheidung seines Fahrers – und ist ein bisschen hin- und hergerissen.

«Einerseits hoffe ich natürlich, dass Stefan fahren kann. Es ist sein Heim-GP, wir haben extra ein Design für ihn vorbereitet in den deutschen Nationalfarben – wie bei Loris Baz mit der Trikolore in Le Mans», sagt Cuzari. «Vielleicht bessert sich Stefans Zustand, vielleicht kann er wenigstens das erste freie Training am Freitag fahren und dann entscheiden, ob die Schmerzen beim Fahren erträglich sind.»

Die Situation ist klar: Bradl braucht einerseits dringend Punkte, wenn er die Open-Class-Gesamtwertung noch gewinnen will. Barbera hat 16 Punkte, Baz 14, Bradl erst neun. Anderseits könnte eine vorzeitige Überbeanspruchung des gebrochenen Kahnbeins Bradls Chancen bei den restlichen neun Rennen (Indy-GP am 9. August) stark beeinträchtigen.

«Wir dürfen nicht mehr viele Punkte auf Barbera einbüssen», ist sich Cuzari bewusst.

Und er weiss: Wenn ähnliche viele Stürze passieren wie beim Barcelona-GP, wo Bradl Achter wurde, könnte Barbera in Sachsen heftig punkten.

Aber wir haben auch schon miterlebt, dass überhastete Comebacks manchmal die Situation nur verschlimmern. Jorge Lorenzo absolvierte 2013 eine Woche nach dem Schlüsselbeinbruch von Assen d?as Training zum Deutschland-GP, stürzte aber im Training neuerlich, erlitt einen weiteren Bruch des demolierten Schlüsselbeins, musste auf den deutschen WM-Lauf verzichten und sich innerhalb von acht Tagen zum zweiten Mal operieren lassen.

Der Yamaha-Star büsste dadurch in Sachsen und nachher in Laguna Seca (Márquez gewann beide Rennen) zu viele Punkte auf den späteren Weltmeister Marc Márquez auf der Repsol-Honda ein.

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