Brünn: Michelin-Test & neue Verkleidung für Aprilia
Das Wetter bot am Montag alle erdenklichen Möglichkeiten, um die Michelin-Reifen in Brünn zu testen. Am Morgen fanden die MotoGP-Teams eine nasse Strecke vor, ab kurz vor 12 Uhr war der Kurs für eine Weile trocken, am Nachmittag fiel zunächst heftiger Regen, der sich am Ende immer weiter abschwächte.
Michelin hatte also die Chance, alle drei Reifentypen zu testen – Slicks für trockene Bedingungen, Intermediate-Reifen und Regenreifen.
Die Slicks wurden für vorne und hinten mit zwei unterschiedlichen Karkassen, drei unterschiedlichen Mischungen vorne und zwei für hinten bereitgestellt. Doch es gibt nur eine Laufflächenform. «Dies hat den Grund, dass über die Laufflächenform bereits nach dem Mugello-Test entschieden wurde», erklärte Piero Taramasso, der französisch-italienisch stämmige Entwicklungsleiter der Rennabteilung von Michelin. «Die Mischungen waren speziell auf diese Art von Asphalt zugeschnitten. Die unterschiedlichen Karkassen wurden von Michelin in Zusammenarbeit mit den Testteams von Ducati, Honda und Yamaha ausgewählt.»
Das Fahrverhalten von Michelin- und Bridgestone-Reifen ist sehr unterschiedlich. Michelin bietet im Vergleicht zu Bridgestone mehr Grip am Hinterrad und weniger Grip vorne. Die Fahrer forderten daher einen Voderreifen, der «mehr den derzeit genutzen Reifen entspricht».
«Das ist etwas, das wir nicht so gerne machen wollen», sagt Taramasso. «Das hat offensichtliche Gründe: Wir wollen sichere, einwandfreie und leistungsfähige Reifen zur Verfügung stellen, die zu jedem Hersteller passen, doch mit unserer Philosophie, auf Grundlage unserer Erfahrung und mit unserem Know-how. Und das können wir auch. Wir arbeiten intensiv daran, das Griplevel vorne und hinten anzugleichen. Wir nutzten auch die Zeit am Montag, um weiter an den Settings und der Balanace der Bikes zu arbeiten, um genau dieses Ziel zu erreichen.»
Es ist offensichtlich, dass sich bei der Balance der Bikes für 2016 etwas verändern muss. Wenn mehr Grip am Hinterrad zur Verfügung steht, wird die Front mehr belastet – und umgekehrt. Dies muss bei der Verpflichtung eines neuen Reifenliefernaten jedes Mal geprüft werden. Die Teams, die sich am schnellsten anpassen, erarbeiten sich somit einen Vorteil.
«Wir hätten gerne mehr Gelegenheiten gehabt, um mit den Werksfahrern zu testen, denn die besonderen Probleme tauchen nur bei ihnen auf. Doch wir sind zuversichtlich, dass unsere Reifen zum Valencia-Test schon sehr nahe am endgültigen Produkt liegen werden», versicherte Taramasso.
Beim Test waren Andrea Dovizioso (Ducati), Aleix Espargaró (Suzuki), Alvaró Bautista (Aprilia), Danilo Petrucci (Ducati), Yonny Hernandez (Ducati), Bradley Smith (Yamaha) und Pol Espargaró (Yamaha) unterwegs.
Die Tech3-Piloten Smith und Pol Espargaró testeten die Slicks. Bautista setzte für das Aprilia-Werksteam zudem eine neue Verkleidung ein. Sie war etwas ausladender als die bisherige Verkleidung und in Karbon-Optik belassen.